Do, 1.9.2016
Wir fahren Richtung eines unserer geliebten französischen Käse, Langres. Bis Basel auf der Autobahn, dann nie mehr. Im Sundgau, kurz nach Altkirch, kommen wir zu einem Restaurant, in dem wir schon einmal essen wollten, aber keinen Parkplatz gefunden haben. Heute hat es noch einige wenige.
Wir bekommen scheinbar den letzten Tisch. Julia nimmt ein Menu, Quiche mit Salat, Schweinkotelett, Julia isst sogar das Fett, so lecker ist es, dazu Gemüse und Pommes. Zum Dessert Schoko-Creme, sie ist begeistert. Ich bin bescheiden, Kalbsnieren mit Spätzle und Spinat, an zwei verschiedenen Espumas. Bei der Vorspeise helfe ich Julia ein wenig, sie will ja nicht zunehmen...
In Lure fahren wir nordwärts, ich mag nicht mehr so lange fahren, so sucht Julia eine Unterkunft bei "Passion de France", da kann man mit dem WoMo gratis übernachten. In Fougerolles schlafen wir auf einem Bauernhof. Im Hofladen kaufen wir Feine Wurst, nicht so guten Münster, herrlichen Schinken und ein Flasche Guignolet, einen Kirsch Liqueur aus der Gegend, den konnten wir erst probieren. 30 € für ein Übernachtung ist viel, aber für diese Naturalien, ein fairer Preis.
Fr, 2.9.2016
Heutiges Ziel ist Chartres, im Südwesten von Paris. Wir fahren quer westwärts und kaufen im ersten grösseren Supermarkt ein. Eine neue Fernbedienung für den TV, der aber nicht funktioniert. Ich kaufe eine SIM-Karte mit 10 GB Datenguthaben, leider habe ich aber mein mobile WLAN zu Hause vergessen...
Wir essen kurz auf einem Parkplatz, schaffen es aber nur bis Bray sur Seine, im Südosten von Paris. Ein grosser öffentlicher Parkplatz an der Seine. Es hat schlussendlich 10 WoMo's. Das Kaff ist klein und ok. Julia macht Entrecôte mit Reis und Gemüse, dazu Kräuterbutter.
Sa, 3.9.2016
Ich hole 4 Croissant, das ist unser Frühstück. Butter braucht es sicher nicht mehr. Julia hört einen Luftballon, resp. Gas brennen. Sie fliegen über die Seine und gewinnen erst Höhe, als sie das Dorf verlassen haben. Der Wind bringt sie zurück zu uns, über die WoMo's
Weiter Richtung Chartres, dann nordwärts ans Meer, Julias eigentliches Ziel. In Honfleur kommen wir ans Meer und auf einen Stellplatz, auf dem sich bereits ca. 200 WoMo's tummeln. Wir finden aber noch einen Platz, bezahlen 11 € und besuchen die Stadt mit den Rädern, nachdem ich meinem Hinterrad wieder 2,5 Bar zugefügt habe. Das Kaff ist schon, wir besuchen die Holzkirche, Julia kauft ein Kleid. Nach dem Apéro geht es nach Hause, die Bundesliga ruft. ARD bringt Leichtathletik??? Spielt heute die Schweiz gegen Portugal?
Schweizer Fernsehen geht nicht mehr, seit die analog abgestellt haben und 600 € um umzustellen, bezahle ich nicht. Julia kocht Tartiflette mit Münster...
So, 4.9.2016
Es regnete heftig in der Nacht und auch der Morgen ist grau. Wir spazieren mit Regenjacke ins Zentrum, besuchen den Flohmarkt, kaufen ein Dessert (süsse Pastete), genehmigen uns ein Apéro, Sauvignon und Cidre.
Der Küste entlang, Trouville, Deauveville, Cabourg, wo wir auf der Strandpromenade flanieren.
Weiter zu den verschiedenen Beaches, wo die Alliierten landeten. Julia interessiert sich vor allem für Juno Beach, 14'000 Kanadier und 8'000 Engländer landeten hier im 1944, darunter Julia's Vater. Zum Glück gehörte er nicht zu den Tausenden, die bereits auf den ersten Hundert Meter fielen, sonst...
Wir suchen einen "Passion de France" Gastgeber, der Calvados und Cidre herstellt. Querfeldein erreichen wir ihn in Le Tronquai, er ist aber weg fürs Wochenende, wie uns sein Untermieter erzählt. Die 5 Stellplätze sind aber offen und super schön gelegen. Julia macht Pasta mit selbst gemachtem Pesto, dazu ein Entrecôte, zum Stroganoff umfunktioniert. Die süsse Pastete ist super gut.
Mo, 5.9.2016
Wir besuchen den amerikanischen Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer. Abfertigung wie am Flughafen, obwohl, den Gurt muss ich nicht ablegen. Die vielen Gräber, ca. 9'000, sind deprimierend und im Museum werden ununterbrochen die Namen der gefallenen alphabetisch über Lautsprecher abgeleiert.
Wir fahren westwärts und gelangen erst nach Mont St. Michel wieder ans Meer. Wir peilen Cancale an, finden aber kurz vorher, in Cherrueix, einen Stellplatz auf einem Bauernhof in Meeresnähe. Wir fahren mit den Rädern ans Meer, essen Fisch im Restaurant, leider nicht wirklich gut.
Di, 6.9.2016
Als ich Facebook checke, stelle ich fest, dass eine alte Freundin von Julia in Cancale Ferien macht... Ich schreibe ihr und kündige uns an. Erst unterwegs bekomme ich eine Antwort, 5 Minuten später sehen wir Sandra Etter und ihre Tochter Brigitte. Lebensgeschichten werden ausgetauscht, es wird viel gelacht. Um 14 Uhr meint Brigitte, dass sie aufbrechen müssen, sofern sie St. Michel noch besuchen wollen. Wir verabschieden uns und besuchen Cancale.
Später stellen wir uns auf einen Feldweg mit Meerblick, essen Foie gras und geniessen die Aussicht.
Kurz vor St. Malo finden wir einen schönen, schattigen Stellplatz für 7 €, mit Strom. Räder raus und das 5 km entfernte St. Malo besuchen. Julia findet einen Badeanzug, ihrer ist noch zu Hause...
Mi, 7.9.2016
Wir fahren der Küste entlang, in Saint Lunaire besuchen wir die Pointe de Décolle, mit dem grossen Gedenkkreuz.
Zum Cap Frehel hinaus und kurz vor der Pointe de la Guette parken wir, spazieren an den Strand und stürzen uns ins Meer, herrlich. Es ist kalt, bis man drin ist, aber bei 28 Grad Aussentemperatur genau das Richtige.
Am Abend übernachten wir in Andel auf einem Bauernhof, auf der Wiese, im Schatten der Bäume, neben den Charolais Rindern. Die Dänen nebenan stören uns nicht, im Gegenteil, geben das Gefühl von Sicherheit.
Do, 8.9.2016
Heutiges Ziel ist Paimpol, wir fahren der Küste entlang und besuchen jeden Aussichtspunkt, jede Schleife die man befahren kann.
Wir besuchen einen grossen Markt in Binic und kaufen Artischocken. Die Schlange vor der bäckerei ist zu gross, wir gehen weiter.
Mittagessen am Meer in Saint-Quay-Portrieux, die Curry Muscheln mit Pommes sind gut, Julias Fisch ebenfalls. Wir mussten lange warten und entsprechend viel trinken, dafür war die Rechnung sehr tief, 26 statt 43 €.
Die Küste bei Plouézec ist einfach nur schön und gibt herrlichte Einblick in die Buchten.
In Paimpol ergattern wir den letzten Stellplatz. Die Umgebung ist nicht schön, wir fahren weiter, wir fahren auf einen Bauernhof in Pleudaniel und übernachten neben einem Franzosen. Hier wurde erstmals der aktuelle "Passion de France"-Ausweis verlangt, dafür haben wir erstmals nichts gekauft.
Fr, 9.9.2016
Wir schleichen dem granite rose entlang, nehmen jede Schlaufe mit, fahren durch Artischockenfelder. In St. Gonery kaufen wir gut abgehangenes Rindsfilet beim Metzger, den Rest im Minimarkt.
Wir essen am Meer, in der Baie d'Enfer, Julia geht Muscheln suchen am Strand und findet Krebse, aber nur tote.
Trestrignel, Perros Guirec, die Ile grande, aber dann wird es spät, wir fahren nach Lannion auf eine Farm, diesmal mit Gemüsemarkt. Herrliche Tomaten für 1 € das Kilo. Gut abgehangenes Rindsfilet mit Ratatouille und Bratkartoffeln zaubert Julia auf den Tisch.
Sa, 10.9.2016
Erst zu Leclerc, dann auf einen Camping in Beg Leguer, es regnet. Als ich vor der Schranke stehe, merke ich, dass wir schon mal hier waren, vor 7 Jahren... Wir machen uns breit für die nächsten 3 Tage. Natürlich schwitze ich entsprechend und schon sind wir im beheizten Pool, lasse mich von den verschiedenen Düsen massieren, während die Maschine unsere Wäsche wäscht. Während Julia mit der Wäsche weiter macht, gehe ich ins Internet.
Auch wenn es den ganzen Tag nieselt, am Abend kommt die Sonne um sich zu verabschieden. Das ist Bretagne.
So, 11.9.2016
Noch eine Maschine Wäsche, diese muss danach im Freien trocknen. Mit dem Rad die Umgebung erkunden. Wir haben einen schönen Strand, mit einer Bar in der man sogar essen kann. Zurück auf dem Camping, döse ich eine Runde in der Sonne.
Kalbs-Kotelett mit Cous-Cous Salat gibt es heute, danach an den Strand um nochmals den Sonnenuntergang zu geniessen. Um 10 Uhr bin ich im Bett, ohne Fussball, Julia sieht fern.
Mo, 12.9.2016
Wir verlassen das Camping mit sauberer Wäsche und sind wieder autark für 3 Tage. Zurück nach Ploumanach, Mittagessen auf dem Parkplatz, mit feinem Dessert.
Spaziergang ans Meer, Fotoshooting mit den granit rose. Es ist heiss, wir schwitzen nach unserer Rückkehr.
Der Küste entlang bis wir einen Strand mit Parkmöglichkeit finden. Das Wasser ist kalt, wir bleiben nicht lange, aber es tut gut. Kurz abduschen im WoMo und schon gehts weiter. Wir fahren wieder nach Lannion, zu der gleichen Farm, wo wir schon vor 3 Tagen standen.
Di, 13.9.2016
Heute nichts neues, weiterhin der Küste entlang westwärts. Wir nehmen jede Küstenschleife, das Ziel ist Roscoff.
Wir erreichen den Stellplatz in Roscoff nach 17 Uhr und ergattern einen der letzten Plätze. Als ein anderes WoMo in die Einfahrt umparkt, testen wir den TV-Empfang. Kein Empfang und heute ist Champions-League... Das wird aber nur auf SRF2 gezeigt und das digitale CH-TV empfangen wir ja nicht mehr. Wir spielen Karten und schauen uns unsere Enkelkinder auf dem letzten Urlaubsfilm an.
Mi, 14.9.2016
Unser Hochzeitstag. Der Küste entlang bis wir einen Supermarkt finden. Kein gutes Fleisch gefunden, resp. das Kalbsfilet für 25€ das Kilo, kann man nur im ganzen kaufen. Da ich sowieso lieber Meeresfrüchte hätte, suche ich im Tripadvisor ein entsprechendes Restaurant. Nummer 1 in der Gegend ist das Roc'h Ar Mor in Ouessant, wir bekommen einen kleinen Tisch beim Empfang.
Wir genehmigen uns zwei Kir royal als Apéro und geniessen den Meerblick. Julia entscheidet sich für das Menu à 22€, Salat mit Sardinen, sie schwärmt, ist begeistert. Ich bekomme einen Salat mit Coquilles St-Jacques, Langoustines, Crevetten und Steinpilzen!!! Das Gedeck ist seine 25€ locker wert, ich bin im Himmel. Julias Lamm lässt mich kalt, nicht aber ihre Pommes, die sind zu lecker und passen auch zu meinem Salat. Ihr Dessert, Vacherin Glaces (Meringues mit Vanille Glace) darüber Caramel au beurre de sel, getopt von Bastogne-Krümel, teilen wir uns als krönenden Abschluss. Die kleine Flasche Muscat passte wunderbar zum Essen, mit Kaffee und Trinkgeld inklusiv, 70€ !
Wir sind happy, Badkleider anziehen und dem Strand entlang spazieren. Natürlich kann ich den hohen Wellen nicht widerstehen und tauche hinein. Herrlich kühlend.
Weiter der Cote d'Armor entlang, Findelsteine überall, zwischen den Häusern, auf den Dünen, draussen im Meer, fantastisch. Wir besuchen das Gallierdorf Ménéham.
In Guissény ergattern wir um 18 Uhr 30 den letzten Stellplatz. Apéro und kurz fernsehen. Wir wollen Crepes und Galettes essen, aber das von Tripadvisor empfohlene Restaurant existiert nicht... Die 4 positiven Bewertungen stammten wohl allesamt von Familienmitgliedern. Es gibt gar kein Restaurant im Dorf. Julia macht indische Samosas warm, dazu einen Salat. Als Dessert ein Apfelgebäck, das wir in Roscoff von einer heimkehrenden Britin bekommen haben. Mit Kaffee und Calvados, den wir in der Normandie gekauft haben, einfach nur gut. Mein schönster Hochzeitstag seit 43 Jahren. Schade dass Julia mit Bauchschmerzen ins Bett muss, so schaue ich mir Dortmunds Sieg in Warschau alleine an...
Do, 15.8.2016
Um 7 Uhr zum Bäcker, heute gibt es noch leicht warme Croissants zum Frühstück, das Baguette tradition ist für später.
Die Küste wird immer bizarrer, Findelsteine überall. Wir wollen unbedingt Galettes essen, aber im angepeilten Restaurant in Linnilis läuft laute Musik, aber das ist auch schon alles, keine Serviertochter, kein Koch, nichts... Im Ciboulette nebenan ist es rammelvoll. Vorspeise vom Buffet, danach boef bourguignone mit Chips und Bohnen, 10€ und lecker
Am Abend geht es in Plouguin wieder mal auf ein Passion de france, wunderschönes Anwesen, schön ruhig und hilfsbereite Gastgeber. Wir essen kalt.
Fr, 16.9.2016
Küste wie gehabt, Mittagessen am Ende der Welt, Julia Lachsteller, ich Moules Frites. Wir besuchen die Pointe de St-Mathieumit ihren zwei Leuchttürmen. Auch dem Leuchtturm "Petit Minou" erweisen wir die Ehre.
Kurz vor Brest fahren wir weg von der Küste. In St. Renan stellen wir uns neben einen See. Morgen ist hier ein grosser Markt.
Sa, 17.9.2016
Vor 10 Uhr mit dem Rad auf dem Markt, der ist nicht gross, meint Julia. Es dauert aber über eine Stunde bis wir alles gesehen haben, geht immer wieder noch weiter. Lebende Meerestiere und Geflügel, Früchte und Gemüse, Lebensmittel aller Art, bretonische Spezialitäten, Textilien und vor allem frisch zubereitetes Essen der verschiedensten Provenienzen.
Ich kaufe Artischocken, klein und violett, das sollen die Besten sein. Den Hummer für 25€ das Kilo hätten wir gerne, aber Julia meint, keine Pfanne sei gross genug. Ich glaube sie will einfach nicht und fürchtet sich auch vor dem Töten, verständlicherweise. Wir kaufen noch Nem und Samosas, Scampi und Krebs für mich, Poulet und Rind für Julia. Zurück am See brät Julia alles und wir essen, lecker.
Wir umfahren Brest und auf der nächsten Landzunge geht es wieder an die Küste. Kurz vor Camaret sur mer besuchen wir die Pointe des Espagnoles und schauen hinüber nach Brest. Vauban hat hier einige Festungen gebaut.
In Camaret stellen wir uns auf den schönen Stellplatz oberhalb der Stadt. Gladbach, Dortmund und Leipzig gewinnen hoch, während Julia eine Art Stroganoff zubereitet.