Do, 8.8.2013Wissembourg


Es geht los, kurz nach der Grenze verpassen wir die Ausfahrt, um Wasser zu tanken und dann stellt mir Julia die Frage, ob ich die beiden E-Bikes geladen hätte. Was für eine Frage, natürlich habe ich. Aber ein Akku ist noch im Keller am Laden. Ich nehme die nächste Ausfahrt, aber die führt nur nach Frankreich, Richtung Mulhouse. Als wir endlich runter können, geht es wieder Richtung Olten... Unterwegs essen wir noch fein im Markgräferland.

 

WissembourgWissembourg

Mit 3 Stunden Verspätung nehmen wir dann einen zweiten Anlauf. Im nördlichsten Ort des Elsass machen wir unseren ersten Stopp. Wissembourg befindet sich kurz vor der deutschen Grenze, wir stellen uns zu 3 anderen WoMo auf den Parkplatz. Zu Fuss geht es dem Fluss Lauter entlang ins schöne Dorf. Im Zentrum hat es einige holländische Touristen, sonst wäre das Dorf ausgestorben. Wir setzen uns ins Hotel Krone und essen Flammenkuchen.

Fr, 9.8.2013Bad Bergzabern

Bad Bergzabern

Über die Grenze in die Pfalz nach Bad Bergzabern. Der pfälzische Wald weiss uns nicht zu begeistern, das Dorf schon. Wir schlendern und kaufen ein, auch auf dem Markt.

Bad BergzabernDie Weinstrasse

Alle Welt kennt den Wein aus dem Elsass. Aber da wo das Elsass im Norden aufhört, hört der Wein noch lange nicht auf. Julia und ich waren schon mal hier und durften ein wunderbares Weinfest miterleben. Wir suchen den Ort wieder auf der Weinstrasse. Oftmals ist die Strasse einfach gesperrt, als ob das normal wäre im Sommer. Ist es auch, denn die Strassen sind gesperrt, weil im Dorf ein Weinfest stattfindet.

Apéro beim Weinbauer, sein Weisswein mundet uns, wir kaufen 6 Flaschen. Salat zum Mittagessen, mitten in den Reben und den singenden Vögeln.

St. Martin

Kurz vor Neustadt an der Weinstrasse kommen wir nach St. Martin. Ich biege links ab und mein Instinkt hat mich nicht getäuscht. Wir sind genau auf dem Stellplatz wie vor 4 Jahren an dem schönen Weinfest. Natürlich halten wir, degustieren und kaufen 6 Flaschen Rotwein im Weingut vis-a-vis. Das Fest fand letztes Wochenende wieder statt, leider. Wir bekommen aber einen kleinen Weinfest-Guide und einen Tipp:

Deidesheim

Die Werbung verspricht das schönste Weinfest in der Pfalz. Das Fest beginnt um 18 Uhr. Wir stellen uns auf den Friedhof Parkplatz, zu zwei weiteren WoMo, nehmen die Räder raus und erkunden den Ort und die Umgebung. Kurz nach 18 Uhr sind wir an der Kerwe. Unterwegs degustieren wir ein Glas bei einem teuren Weingut. Der Wein ist gut, aber zu teuer. Wir verzichten aber kaufen eine Weinknorze, schmeckt wie halb Brot und halb Blätterteig. Beim ersten Stand trinken wir Sekt und essen unsere Knorze. Ein älteres Paar gesellt sich zu uns an den Stehtisch, kauft sich gleich eine Flasche Sekt. Ich frage ob er Bayer sei, er trägt Lederhosen. Nein vom Bodensee und er habe das WoMo neben mir.

Weiter geht es durch die Stände und Weine. Was wollen wir essen? Schon wieder ein Stand mit Weinknorzen, diesmal hat es auch noch Zwiebeln drin, noch besser. Auf dem Hauptplatz soll um 19 Uhr ein Konzert beginnen. Wir setzen uns an einen Tisch mit 3 Herren. Mit 7 Minuten Verspätung (der pünktliche Schweizer in mir) spielen die Gitarrenhelden auf. Erstes Lied von Barcley James Harvest, die Jungs haben es drauf. Immer mehr Besucher kommen und stellen sich vors Podium. Wir sehen die Band nicht mehr. Ich komme mit den Herren ins Gespräch, sie sind von der IT der Edeka, sie schwärmen vom automatischen Nachschub, der auch das Wetter berücksichtigt und der zu 99% stimmen soll. Fachsimpeln halt. Wir essen wunderbare Woiknorzen.

Sa, 10.8.2013

In Grünstadt kaufen wir Gas bei Toom. Wenn ich die Flasche nur miete, bekomme ich später das Geld zurück, kann sie aber nur bei Rheingas gegen eine volle austauschen. Ich kaufe eine Flasche und bekomme das Depot nie mehr zurück. Komplizierter als der Rest von Europa.

Mülheim an der Ruhr

Stellplatz an der RuhrKurz nach Düsseldorf verlassen wir die Autobahn, wir stellen uns einen Parkplatz an der Ruhr. Direkt am Ufer dürfen nur Dauergäste und davon hat es viele. Die Fahnen von Bayer Leverkusen und Schalke04 sehen wir flattern. Ich habe gestern das Eröffnungsspiel der neuen Bundesliga-Saison verpasst, aber nicht die Sportschau heute. Um 20 Uhr gehen wir essen. Das Restaurant wird von Ungarn geführt, es gibt reichlich und ist gut.

So, 11.8.2013

Wir suchen das Feld Gänse, das wir gestern gesehen haben, aber es sind nur noch einige Nachzügler vor Ort.

Nachzügler auf dem FeldAutobahn bis Haren und dann auf kleinen Strassen durch Hollands Kanal-Landschaften Richtung Groningen. Windmühle in HollandWindmühlen und herrliche Häuser sind unsere Begleiter. In Zandberg essen wir eine Reistafel beim Chinesen. Julia lässt die Suppe stehen, aber der Rest schmeckt auch Ihr.

senkrechte StrasseGroningen empfängt uns mit einer senkrecht vor uns stehenden Strasse... Erst nach ca. 10 Minuten senkt sie sich wieder, als alle Boote durch sind.

Die NordseeWir müssen einige Anläufe nehmen, um ans Meer zu gelangen. Sehen tut man es erst, nachdem wir auf den Damm klettern, der wohl die ganze Küste umgibt. Die Fähre nach Borkum lässt uns kalt. Wir werden eine Insel besuchen, aber mit dem Rad.

Stellplatz in HollandWir übernachten auf der Wiese eines Bauernhofes, neben dem Kanal. Es beginnt zu nieseln.

Mo, 12.8.2013

Ab nach Norden, ein kleines Kaff an der Nordsee. Dazu müssen wir die Ems grossräumig umfahren. Über Leer kommen wir nach Emden, wo der VW Passat gebaut wird. Wir finden keinen Parkplatz und fahren weiter nach Norden, es ist Sommermarkt. Das ist aber nur eine kleine Kermes, wir fahren ans Meer.

Morgen hat Vivien ihren vierten Geburtstag, wir möchten gerne Skypen und fahren zu einem entsprechend ausgerüsteten Stellplatz. Es funktioniert nur übers Telefon und wahrscheinlich so langsam wie in England. Nein Danke. Im Hafen finden wir einen Stellplatz. Der Wind weht, zu stark für Julia, wir machen uns nochmals auf den Weg.

In Dornum werden wir fündig, aber ohne Internet. Julia schaut fern, ich spaziere durchs schöne Dorf. In einer Kneippe trinke ich ein Kaffee, dazu einen Weinbrand, keine 4 €.

AurichDi, 13.8.2013

Wir telefonieren mit Vivien und wünschen Ihr alles Gute. "You wanna Skype" fragt sie, aber das geht halt leider nicht. no commentsWir besuchen Aurich,spazieren über den Markt und essen in der Markthalle. Ich Nordseekrabben, Julia chinesisch.

Leer und doch voll Wasser...Weiter auf einen Stellplatz nach Leer. Die Stadt gefällt uns. Bei einem Weinhändler erstehen wir sieben Flaschen schweren Rotwein, alle vom Inhaber empfohlen. Leer, beim WeinhändlerAm Abend essen wir Teigwaren Aglio, Olio e Pepperoncini mit gehackten Oliven. mmmhhh fein. Dazu einen Sforzato aus dem Veltlin, den wir in Livigno erstanden haben.

Stellplatz an der HunteMi, 14.8.2013

Nach einem Telefon mit ResMed fahren wir nach Oldenburg, wo ich gratis einen Ersatz für meine Nasenmaske erhalte. Jetzt sollte ich wieder ungestört schlafen können.

Wir fahren ins Zentrum, parken an der Hunte, nehmen die Räder raus und entdecken Oldenburg. OldenburgSchöner als erwartet. Schon wieder gibt es chinesisch und als Geschenk erhalten wir noch ein Fläschchen Pflaumenwein...

OldenburgAm späteren Nachmittag lese ich in der Sonne und schaue den Booten zu, Gleich in der Nähe hat es eine Schleuse, ca 5 Meter hoch. Nach der SchleuseDer Stau ist vorprogrammiert. Wir essen was kaltes und trinken die erste Flasche Wein aus Leer, ein Apollonio Valle Cupa. Julia ist von Anfang an begeistert, ich erst nach dem zweiten Glas. Keine 10 €.

Do, 15.8.2013Bremen an der Weser

BremenDa wir schon im Landesinneren sind, fahren wir gleich weiter nach Bremen. Nur kurz über die Autobahn, dann zweigen wir ab durch den Naturpark Wildeshauser Geest. Wir schauen uns um, sehen aber nichts spezielles. In Bremen stellen wir uns auf den Stellplatz Kuhhirtenweg, an der Weser.

die 5 Bremer StadtmusikantenMit den Rädern in die Stadt. Das Rathaus, der Dom, die Roland Statue, die vier Bremer Stadtmusikanten, Bremer RatskellerEssen im Bremer Ratskeller, mit seinen wunderschönen, alten, gewölbten Kellern. Mit den Rädern am Wall entlang.

Wir haben Internet-Empfang aber nicht TV und TV via Internet geht im Ausland leider nicht, nicht ohne Vorkehrungen. Der Rest der Teigwaren und der Rest der Weinflasche runden den Tag ab.Bremen

Fr, 16.8.2013

EckwarderhörneAb an den Busen, den Jadebusen. An der Eckwarderhörne hat es ein schönes Camping, aber 26 € nur um uns hinzustellen, ist uns zuviel, obwohl man das Meer sieht, auf dem Deich, und baden könnte. Wir essen einen Salat und fahren weiter, in Nordenham soll heute Stadtfest sein.

auch hier gibt es WindmühlenEs hat einen grossen Stellplatz für 6 € die Nacht. Räder raus und Stadt erkunden. Schausteller Buden, Fress- und Saufstände lassen uns kalt, Julia geht shoppen. Wir fahren bis an die Weser mit dem Rad. Den Abend verbringen wir im Womo, es regnet…

Sa, 17.8.2013Schwebefähre über die Oste

Martha war 20 Jahre unsere Nachbarin in Jegenstorf. Sie  hat uns angerufen, sie ist 200 km nordöstlich von uns in den Ferien. Wir fahren hin. Wir unterqueren die Weser durch den Tunnel. Ohne Autobahnen, durch schöne Landschaften, fahren wir quer zur Elbe, die Hamburg mit dem Meer verbindet.

Kurz vor der Fähre sehen wir rechts einen Fluss und eine Eisenbrücke. „Das ist die älteste Schwebefähre Deutschlands“ ruft Julia, hat sie im Fernseher gesehen. Ich biege ab. Das Dorf heisst Osten, der Fluss Oste und Julia hat mit allem recht…
Schwebefähre über die OsteDas Restaurant neben der Fähre lässt mich kalt, mich zieht es in ein Restaurant das ich im Dorf gesehen habe, mit vollem Parkplatz. Geschlossenen Gesellschaft, wir kriegen trotzdem was. Der Wirt begrüsst uns persönlich, er war mal Küchenchef bei Mövenpick in Leibzig und in Zürich.

Die Vorspeise wird wieder abbestellt, der Chef offeriert uns Suppe und Salat, vorrätig von der Gesellschaft. Lammrücken, Ratatouille und Gratin für Julia, St. Peterfisch, Flusskrebsschwänze, Hummerschaumsauce, Gemüse und Petersilienkartoffel für mich. Ein Gedicht. Wir trinken Riesling dazu, fein und nicht zu knapp. Kaffee mit einem Weinbergpfirsich Schnaps schliessen das Essen ab. Ich will auch dem Chef was offerieren, aber er offeriert uns beiden noch einen Absacker. Mit viel Trinkgeld kommt die Rechnung auf 60 Franken…

Fähre über de ElbeAn der Elbe müssen wir nur 15 Minuten warten und schon sind wir auf dem Fluss. In Glückstadt fahren wir zu einem Stellplatz am Hafen. Leider ist alles besetzt. Einen Platz hätte es noch, aber da ist die Treppe unten und die nimmt  so viel Platz, dass es eben doch nicht reicht. Es ist ein LKW mit Aargauer Nummer, ist das etwa der Nussbaumer von unserer Unternehmensleitung? Fähre über de ElbeNein, wir kommen ins Gespräch und sie kennen den Dani, aber der hätte einen blauen LKW nicht einen braunen. In 10 Tagen legen sie in Hamburg ab, Ziel Südamerika, einen Monat auf hoher See bis Uruguay. Einziges Ziel; Silvester am südlichsten Zipfel Südamerikas.

Wir fahren weiter Richtung Martha. Beim nächsten Stellplatz haben wir wieder Pech, die Stellplätze sind zugeparkt, in Krempe ist ein Fest. Wir finden einen normalen Parkplatz. Während Julia sauber macht, sehe ich mir das Fussballspiel an. Krempe ist

überlegen und gewinnt. 18 Uhr, die Sportschau beginnt, jetzt wird noch besserer Fussball geboten.

So, 18.8.2013Schiffe auf dem Nord- Ostsee Kanal

Wir fahren quer durch Schleswig Holstein. Am Mittag sind wir in Sehestedt, an der Fähre über den Nord-Ostsee Kanal. Wir ergattern den letzten Stellplatz mit Kanalsicht. Martha hat Ihr Handy ausgeschaltet, wir können sie nicht erreichen und entschliessen uns, am Kanal zu bleiben.

Schiffe auf dem Nord- Ostsee KanalViele Segelboote, aber noch mehr grosse Schlepper und Container-Schiffe fahren vorbei, es ist äusserst interessant. Erst gegen 16 Uhr hört es auf zu nieseln. Ich nehme das Rad raus und fahre in der Sonne dem Kanal entlang. In der Ferne führt eine Brücke über das Wasser. Es ist die Autobahn, ich komme nicht rüber, also muss ich auf der gleichen Seite wieder zurückfahren. Kaum im WoMo, beginnt es wieder zu regnen.

Schiffe auf dem Nord- Ostsee KanalJulia ist am Kochen und schaut hinaus, als sie ihre Brille holt, weil sie nicht weiss, ob ein kleines Boot oder ein U-Boot durch den Kanal kommt. Das U-Boot lässt zwei Leuchtraketen steigen und die Besatzung (eine Familie?) winkt uns zu…
Auch spät in der Nacht hört der Schiffsverkehr nicht auf.

Schnaaken bei AstridMo, 19.8.2013

Wir fahren die letzten 20 km nach Schinkel zu Astrid, Martha’s Schwägerin. Heinz ist am Malen, Martha ist bei Muttern und Astrid begrüsst uns. Sie wohnt an einem wuderschönen, ruhigen Ort. Ihr Land grenzt an den Kanal und zwischendurch sieht man immer wieder grosse Container-Schiffe durch den Wald fahren… zumindest hat man den Eindruck aus der Ferne.

durch den Wald im Hintergrund fahren die BooteMartha gesellt sich zu uns, wir essen und trinken, setzen uns an die Sonne und geniessen den Garten. Wir besuchen Oma Möller im Altersheim. 95 Jahre alt ist sie und erkennt uns sofort wieder. Wir schnaaken über eine Stunde und verabschieden uns wehmütig mit dem Versprechen, zum Hundertsten wieder zu kommen.