TicinoDo, 10.4.2014
TicinoKurz vor der Abfahrt entscheiden wir uns gegen Frankreich und für Italien. Über den Gotthard nach Lugano an den See. Mittagessen am Lago, wir stellen fest, dass wir fast keinen Wein mit uns haben und beschliessen ins Valpolicella zu fahren. Über den „Berg“ an den Lago di Como, bis Como, dann ohne Autobahn westwärts.
TicinoIn Merate hat es einen Stellplatz. 15 € die Nacht, bezahlbar in Münzen. Haben wir nicht, wir nehmen Strom und übernachten gratis…
Julia sieht in einem Prospekt, wo Gorgonzola liegt, ganz in der Nähe und schon haben wir ein neues Ziel für morgen.
Lago di ComoFr, 11.4.2014
Gorgonzola ist ein schönes Kaff, da gibt es reichlich Geld, obwohl kein Gorgonzola mehr hier hergestellt wird, sondern in Novara. Wir parken ausserhalb und fahren mit dem Rad ins Zentrum. Ich fahre einen Platten ein und stosse das Rad. Der Velofachhändler ist offen, heute arbeitet aber niemand der den Reifen reparieren kann…
Ein Prosecco als Apéro, Einkauf beim Metzger und schon sind wir wieder im WoMo zum Mittagessen. Die Ravioli hat der Metzger weder eingepackt noch berechnet, wir haben nur Parmeggiano… ist auch fein über einem Chicorée-, Pampelmousse-Salat.
Weingut Stefano AccordiniWir fahren Richtung Valpolicella, wollen noch Wein kaufen für die Reise. Auf die Autobahn auf der rechten Spur. Leider hat es hier keinen Automat, der ein Billet ausspuckt. Was nun, ich steige aus und suche nach Hilfe, Julia ruft mich, die Barriere sei offen, ich fahre los. Bei der Ausfahrt Valpolicella, resp. Lago di Garda komm ich wieder vor eine verschlossene Barriere. Ich rufe nach Hilfe und über Lautsprecher geht es los, 62 € soll das kosten, ich bezahle nicht und halte alle auf. Nach 5 Minuten kommt ein Offizieller, drückt mir einen Zettel in die Hand und öffnet die Barriere. Wir fahren los, bin gespannt, wie das noch weiter geht.
Stefano Accordini Weingut Stefano Accordiniheisst mein Weinbauer, aber ich weiss das nicht mehr. Ich fahre die gleiche Strasse hoch wie vor Jahren finde ihn aber nicht. Der Wegweiser nach Cavalo kommt mir bekannt vor und nach wenigen Minuten sehen wir das Weingut, fahren hoch, degustieren, kaufen 12 Paxo, 6 Ripasso (15 Franken im Schnitt) und bekommen die Erlaubnis auf dem Gut zu übernachten.
Sa, 12.4.2014Reggio Emilia
Wir fahren nach Reggio Emilia, nur noch ohne Autobahn. In irgend einem Dorf sehen wir einen Velohändler, der hat Zeit und repariert das Rad über Mittag für 5 €. Im nächsten Dorf essen wir in einem Restaurant. Teller Teigwaren, Steak mit Gemüse, Kaffe Goretto Grappa, leider hat sie den Schnaps vergessen, dafür offeriert sie uns zwei selbstgemachte Limoncello. All das für 11 € pro Person, Prezzo fisso.
Reggio EmiliaWir besuchen Reggio Emilia mit dem Fahrrad, nicht das erste Mal. Immer noch schön, aber übernachten wollen wir hier nicht. Auf direktem Weg nach La Spezia, über den Apenin. Nach 3 Tunnels habe ich genug, so habe ich mir das nicht vorgestellt. Wir verlassen die Hauptstrasse, fahren ins nächste kleine Kaff. Wir trinken ein Prosecco in einer Bar. Übernachten dürfen wir hier nicht, aber unten im Dorf auf dem Parkplatz, oder oben im Restaurant. Wir fahren hoch, ich schaue mir die Sportschau an und um 20 Uhr geht es zum Essen.
Frittata und Pizza, ersteres ist Super… das war das amuse geule. Tagliatelle mit Steinpilzen für mich (Julia ist begeistert) und Ravioli für Julia. Bifsteck mit Steinpilzen, Pommes und Salat, lecker.
So, 13.4.2014Borgo a Mozzano
Wir fahren weiter durch die Hügel des Apenin. Diesmal geht es Richtung Lucca. Irgendwo in den Bergen gratuliere ich meinem grossen Bruder zu seinem Geburtstag. Wir fahren nach Pescia, dort soll es einen Stellplatz geben, der ist aber fürchterlich.
Pinocchio in CollodiIn Collodi finden wir einen Parkplatz. Hier wimmelt es nur so von Pinocchio’s. Der Autor kommt von hier. Ich gratuliere meinem kleinen Bruder zum Geburtstag. Als er mich fragt wo ich bin, sage ich bei Lucca. Dahin will er am nächsten Donnerstag fahren… Wir verabreden uns.
Mo, 14.4.2014Montecatini Terme
Wir besuchen Montecatini Terme, alt aber nicht schlecht. Es geht weiter nach Pistoia, das wir wieder mit dem Rad erkunden. Gefällt uns, aber der Proseeco ist dreimal teurer als bisher. Wir essen Carpaccio im WoMo.
PistoiaRunter
Werk von Leonardo von Vincinach Empoli, hier ist Toskana pur, man spürt das und die Temparatur erreicht die 25 °. Wir fahren durch Vinci und parken. Wir erkunden die Geburtsstadt von Leonardo.
In Lastra Signa kaufen wir ein, das Weingut von meinem Florenz Gastgeber Roberto, finde ich nicht. Es ist zu spät für Florenz, wir fahren nach Castellina in Chianti, hier haben wir schon zweimal übernachtet.
ToskanaEs hat schon 4 andere WoMo. 12 € die Nacht, aber der Geldwechsler funktioniert nicht. Die Polizei kommt und sucht das Ticket. Ich erkläre ihm, dass der Wechsler nicht funktioniert und ich nicht genügend Münzen habe. Er fährt weg und kommt mit Wechselgeld zurück. Jetzt muss ich wohl…
Rindsfilet im Pfeffermantel mit fein geschnittenem Mangold im Gorgonzola-Rahm, dazu hartes Brot. Erstmals liebe ich die Stengel vom Mangold.
unübertreffbare ToskanaDi, 15.4.2014
unübertreffbare Toskana
Wir fahren nach Siena und gleich wieder weiter Richtung Montepulciano. Das GPS lotst mich auf die Schnellstrasse, ich fahre gleich wieder runter und nehme die kürzeste Strecke, nicht die schnellste. Jetzt führt er mich über die SS436 nach Asciana über das schönste Stück Toskana das ich je gesehen habe. AscianaKeine Reben, nur grüne Felder und Hügel, auf jedem thront ein schöner Landsitz und der Weg dahin ist geschmückt mit Zypressen, herrlich.
hausgemachtes EisIn Asciana parken wir und laufen ins Zentrum. Welches Zentrum? Ein Prosecco kostet hier wieder 2 € 50 und das Glas wird gut gefüllt… Durch den Regen zurück ins WoMo, Julia macht Pasta, herrlich.
MontalcinoDer Wegweiser weist nach Montalcino, ich ändere das Ziel. Es gibt einen Stellplatz für WoMo, weit oben auf dem benachbarten Hügel. Räder raus und runter ins Zentrum. Die Weinprobe ist nicht schlecht, aber die Preise sind total überrissen. Ein trinkbarer Wein kostet über 30 Franken, wir lassen es sein.
MontalcinoJetzt geht es wieder hinauf auf den Hügel, aber mit unseren E-Bikes ist das kein Problem, ohne Schwitzen, ohne Absteigen, auch nicht im steilsten Stück. Während Julia Star Trek schaut, schreibe ich an diesem Bericht und trinke ein Paulaner Hefeweizen dazu. Dortmund schlägt Wolfsburg und ist im Pokal Finale
ToskanaMi, 16.4.2014
Ostwärts Richtung Montepulciano. Da wir nirgends parkieren können, geht es gleich weiter an den Lago di TrasimenoLago di Trasimeno. In Castiglione parken wir am See. Julia macht Ravioli aus Kastaniennmehl mit Ricotta und Nuss-Füllung, dazu ein Salat, lecker. Wir sehen Kite-Surfern zu, die über Mittag eine Runde drehen, nicht alle schaffen es…
Haus in RietineKurz vor Radda in Chianti verlasse ich die Strasse und fahre einen Hügel hinauf. Keine Ahnung welcher Teufel mich reitet. Ich hätte gerne ein Café Gorretto Grappa. Bar finde ich keine, aber im nächsten Kaff gibt es einen Gallo Nero zu kaufen, in der Fattoria di Rietine, bei
ehemaliger Wirt in OltenMario Gaffuri. Ein deutsches Paar wartet schon. Der Besitzer begrüsst uns, auf deutsch… Vor dem Haus steht ein Auto mit BS Nummern, nicht Brescia sondern Basel-Stadt. Er macht guten Wein, als ich ihn frage, ob man das in Basel lernt, lacht er nur. Sein Sohn wohnt in Basel, er kommt aus Olten… hat bis 1992 das Zunfthaus zum Löwen geführt, vis a vis der Bibliothek.-Wir kaufen 3 Flaschen Tizziano und Olivenöl.
Panzano in Chianti
Panzano in ChiantiNach Panzano in Chianti, unterwegs kaufen wir noch Gemüse bei einem fahrenden Händler. Wir parken. Während Julia putzt, erkunde ich das Dorf zu Fuss, degustiere 6 Weine, die Guten sind zu teuer. Endlich bekomme ich meinen Gorretto. Julia kocht Bifstek, Linsen und Fenchel, dazu trinken wir einen Lagrein aus Gries…
Do, 17.4.2014Florenz vom Warenhaus Riascente
Wir fahren nach Florenz, parken bei der Porta Romagna, in der Nähe meiner Gastwirtin von 2005. Zu Fuss in die Stadt, das Tor meiner alten Schule ist leider geschlossen. Ponte Vecchia, im Warenhaus Riascente auf die Dachterasse, wo es mir zu lange dauert. Florenz vom Warenhaus RiascenteMittagessen in einer kleinen Beiz, wo ich damals auch häufig gegessen habe. Die Preise sind leicht höher, aber immer noch günstig und noch leckerer als damals.
FirenzeWir läuten bei meiner damaligen Gastwirtin. Sie traut ihren Augen nicht als sie die Türe öffnet, hat eine Riesenfreude. Wir trinken ein Kaffee, das Enkelkind Ian, genannt nach Ian Anderson von Jethro Tull, spielt auf der Terasse. Seine Mutter Anotonella arbeitet, wohnt aber inzwischen auch hier, es hat ja genug Platz. Studenten gibt es in der Zwischenzeit keine mehr im Hause.
Ponte VecchioWir fahren Richtung Lucca, in Montopoli im Val d’Arno parken wir vor der Kirche. Während Julia putzt, erkunde ich das Dorf. In der Macelleria werden Spezialitäten hergestellt. Welchen Pancetta ich kaufe, entscheide ich erst nach dem Degustieren. Der Rohschinken mit Aschenkruste ist ebenso lecker wie die Salami mit dem Barrique Rotwein.
Fr, 18.4.2014Lucca
Wir besuchen Lucca, mein Bruder sollte jetzt hier sein. Parken ausserhalb und auf die Räder. Ich rufe Beat an, wir können ja zusammen essen. Er nimmt ab und eröffnet mir, dass er nicht gefahren ist, seine Freuinde wohl, aber seine Kinder wollten nicht, also musste er auch bleiben…
Amphitheatro in LuccaWir essen bei da Gino, der uns von Einheimischen empfohlen wurde. Leider haben wir das Menu ausgewählt, ist zwar lecker aber unser Nachbar hat à la carte bestellt und das sieht viel besser aus.
Spaziergang aufs Meer hinausDem Meer entlang Richtung Cinque Terre. Obwohl wir die Küstenstrasse nehmen, sehen wir das Meer so gut wie nie. Immer hat es Häuser, Parkplätze und Netze, die nur die Sicht nehmen sollen… Nur einmal schaffen wir es und spazieren aufs Meer hinaus.
Kurz vor La Spezia finden wir einen Platz, parken auf der Wiese und bleiben eine regnerische Nacht.
Piemonte
Sa, 19.4.2014
Wir fahren Richtung La Spezia, wollen die Cinque Terre machen, aber es regnet und ich gebe auf, fahre auf die Autobahn bis nach Genua und in Richtung Alessandria. In Ovada verlassen wir die Autobahn, wir haben Hunger. In Cremolino hat es ein Restaurant, es ist 13 Uhr 45.
Wir bestellen Antipasto und wählen eine Flasche schweren Rotwein. Ein Teller mit Rohschinken und gerolltem Bresaola. Nicht gerade viel. Der Schinken ist fein und im gerollten Bresaola hat es Frischkäse, lecker. Eine süss sauer eingelegte Zwiebel wird nachgereicht, Peperoni mit Sardellensauce, russischer Salat bedeckt mit Schinken und Sülze, gefolgt von warmen Zwiebelkuchen und warmen Artischockenkuchen. Als Abschluss Salsice mit Marsala-Sauce. Das war das Antipasto, wir sind voll.
Wir wollen auf die Primi Piatti verzichten. Mein Tischnachbar (150 kg), dem mein Rotwein auch schmeckt, schwätzt mir die hausgemachten Ravioli auf, zum Glück. Julia nimmt Fisch als Hauptgang, ich Brasato al Barolo, dazu Spinat. Lecker!!! Kaffee Goretto Grappa, eine Flasche Mineralwasser und das Alles für 60 €. Soviel hätten in der Schweiz die Getränke gekostet…
Ich mag nicht mehr zu weit fahren. In Acqui Terme parken wir neben einem Aargauer und bleiben die Nacht.
Blick von TreisoSo, 20.4.2014
Apéritivo in TreisoWir fahren Richtung Alba.
Apéritivo in TreisoIn Trestelle soll es ein gutes Restaurant geben, habe ich am TV gesehen. Wir finden es, aber es sieht nicht so gut aus, keine Gäste, auch wenn es noch früh ist. Wir fahren hoch nach Treiso, wo wir vor 30 Jahren mal gut gegessen haben… Wir finden das Gourmet Restaurant Torre antica und unsere Trattoria in der Nähe. Leider ist alles ausgebucht, es ist Ostern.
VespertellerIn der Kirche gibt es auch eine Weinstube mit Tischen an der Sonne. Wir trinken ein Glas Schaumwein, dazu werden Antipasti serviert. Ein Teller Salumi rundet unser Mittagessen ab.
Bistecha FiorentinaWeiter nach Rochetto Tanaro, wo wir den Wein von gestern Mittag kaufen wollen. Die Strasse endet, ist gesperrt ohne dass eine Umfahrung signalisiert wäre. Wir finden einen Weg. Unterwegs finden wir einen Platz neben einem Fussballfeld, wo wir die Nacht verbringen. Julia macht Bistecha Fiorentina mit Spinat.
Mo 21.4.2014
Wir finden die Weinkellerei Braida, aber die ist leider geschlossen. Wir fahren nach Sizzano, wo wir im Gufo nero essen wollen. Wir kommen in einen Stau, ein LKW rechts der Strasse, ein PKW links und ein dreiräderiges Fahrzeug in der Mitte, verhindern ein Weiterkommen. Wir kehren um und umfahren die Unfallstelle über eine kleine Seitenstrasse. Fast zu schmal für uns und dann all der Gegenverkehr der die Unfallstelle aus der anderen Seite umfährt. Ich überlege schon ob wir kehren sollen als Julia ein Restaurant entdeckt. Es ist 12 Uhr 45 und ein Kellner weist uns auf den Privatparkplatz. Drinnen eröffnet man uns, dass das Restaurant ausgebucht ist…
Man erbarmt sich unser und bereitet einen Tisch. Zwischenzeitlich trinken wir einen Weisswein an der Bar. Eine Platte Salami wird serviert, gefolgt von Vitello Tonato, Carpaccio mit Parmesan, Tartar, gefülltes Ei, Paprika mit Sardelle, zwei grüne Spargeln mit Majo. Wir sind langsam voll, im Gegensatz zur Flasche Barbaresco…
la grande BouffeRisotto mit Spargel, gefolgt von Agnelotti (kleine Ravioli). Im Hauptgang gibt es Leber und Steak mit Polenta (leicht süsslich), grüner Sauce (pikant), frittierten Karotten, Apfelring, Pfirsich im Teig, Amaretto (salzig) und Wurst. Jetzt sind wir ganz voll, wollen nur noch ein Kaffee Goretto Grappa.
la grande BouffeSchweinebacke, Tafelspitz, Braten und Zicklein wird vor unseren Augen aufgefahren. Mit Roast Potato schmeckt es ausgezeichnet. Wir bestellen noch mehr Rotwein. Den Käse lassen wir aus, auch das Dessert, aber der Keller insistiert, dass wir wenigsten ein Dessert gemeinsam essen. Julia lehnt ab, probiert aber und besteht auf ihre Hälfte. Ein Glas herrlicher Asti Spumante wird dazu gereicht.
Zwei Kaffee und die Flasche Grappa auf den Tisch. Mit 90 € wird die Rechnung beglichen. Fahren kann ich nicht mehr, aber wir dürfen auf dem Parkplatz übernachten. Um 16 Uhr sehe ich noch die Entscheidung des Cup-Finals, der FCZ gewinnt, glücklich. Julia schläft sofort ein…
Di, 22.4.2014
Mein Ohr ist entzündet. Ich rufe den Arzt an und bekomme einen Termin morgen um 10 Uhr 15. Nichts wie heim. In Faido verlassen wir die Autobahn und essen in der Birreria Pizza und gemischten Salat. Ohne Autobahn bis Airolo, so sparen wir uns eine halbe Stunde Stau...
Die Waage sagt, ich habe nicht zugenommen...