Julia hat einen Stellplatz eingegeben, der kurz vor Ourense liegt und bis dahin sind es noch 75 km, dabei bin ich doch jetzt schon müde. Über die Autobahn geht es in die Höhe, kurz nach 18 Uhr erreichen wir das Ziel. Hier ist es noch wärmer, ich gehe gleich ins Strandbad nebenan und trinke ein Bier oder zwei.
OurenseSo, 8.10.2023
Auf nach Ourense, wir finden einen Parkplatz am Fluss Minho, wollen auf eine Fussgängerbrücke mit Sicht auf die Ponte Vella. Es gibt ein Parkhaus, da kommen wir sicher mit dem Lift auf die Brücke! Wir landen in einem Supermercado, der in einer Stunde öffnet. Eine vom Personal öffnet uns die Türe der Terrasse des Restaurants und wir haben freie Sicht auf die Brücke…
schöne NaturDie Stadt ist zu gross, wir fahren weiter. Der Fluss Sil ist unser nächstes Ziel, resp. die
dazugehörende Schlucht "Garganta del Sil", ein landschaftlicher Höhepunkt Galiciens. Das GPS führt mich, teilweise über so schmale Strassen, dass ich nicht sicher bin, ob ich durchkomme! Zum Glück kommt niemand entgegen…
Garganta del SilBeim ersten Mirador kehren wir um, ohne etwas gesehen zu haben. Beim zweiten verschlägt es uns die Sprache. Der Ausblick ist unglaublich schön und beeindruckend. Wir verweilen einen Moment, bestaunen den Fluss tief unten in der Schlucht.
Kraftwerk am Fluss SilDas nächste Ziel sind die Médulas. Wenn ich gewusst hätte, wie mich das Navi leitet… Es geht runter zum Fluss Sil, eng, sehr eng und zum Teil nur Schotter, Wenden unmöglich, ich muss durch. CCR spielen gerade "down by the river", passt ja, doch dann kommt Tom Petty mit "Free Falling"... Beim Kraftwerk über den Fluss und wir kommen erleichtert wieder in die Zivilisation.
Apéro in O Castro de Caldelas, ein Tapa dazu und wir fahren weiter. Eine lange Gerade, ein Haus, viele Autos davor, wir parken auch. Glück gehabt, hier unerwartet, ein Restaurant. "Comer para dos", sage ich, "completo" sagt der Wirt… Wir essen erst am Abend wieder.
In Carucedo beim Friedhof gibt es einen Stellplatz, leider an der Sonne. Hundert Meter weiter beim Schulhaus parken wir im Schatten, trinken ein Glas Weisswein aus der Gegend und essen einen Salat. Kurz vor 20 Uhr verschwindet die Sonne und wir fahren zurück auf den offiziellen Stellplatz.
Mo, 9.10.2023
Ich hatte Albträume, sah uns immer wieder in die Schlucht stürzen. Ich muss ab jetzt nicht nur auf dem Navi planen, sondern die Route auf einer Landkarte überprüfen!
Las MédulasWir fahren nach Las Médulas, parken und spazieren, aber es ist noch zu früh, alles ist noch geschlossen. Weiter nach Orellan, von hier soll man die Médulas auch sehen. Mitten im Dorf wird es wieder eng, ich lege den Rückwärtsgang ein und fahre auf den Parkplatz vor dem Dorf. Der Wagen hinter mir muss auch zurück… Bikes raus und rauf zum Mirador. Wieder wird es steil, bis zu 17 % Steigung, mein Akku hält bis oben durch! Auf dem Parkplatz ein Womo aus Deutschland…
Las MédulasWir fahren auch die letzten Meter zum Mirador. Noch eine Treppe hoch und wir sind schon wieder sprachlos! Der Ausblick ist umwerfend, rote Hügel und das war mal ein Berg, bevor ihn die Römer zum Goldsuchen abgetragen haben, indem sie Wasser injizierten!
Im Bierzo besuchen wir zwei renommierte Weingüter. Bei Balacios hiess es, der Weg ist so holprig, wir kommen nicht rauf und als dann auch noch eine Höhenbeschränkung von 2 Meter 60 kam, sind wir wieder rückwärts gefahren. Cabrio fahren wollen wir nicht!
Raul PérezRaul Pérez finden wir nach dreimaligem Fragen, auch hier geht es steil hoch, wir parkieren. Leider kann man weder degustieren noch kaufen, das geht nur im Teatro Municipal in Ponferrada!
Schloss der TemplerIn Ponferrada radeln wir zum Schloss der Templer. Beeindruckend. Die Altstadt gefällt uns auch, wir möchten was Essen, es ist 14 Uhr 30. Montags
Pimentos Padronsind alle guten Restaurants geschlossen, meint ein Einheimischer. Wir essen mit den Touristen. Salat und Pimentos Padron, leicht und gesund, dazu Rotwein aus dem Bierzo. Es ist lecker.
Molinaseca
MolinasecaLetzter Halt für heute, Molinaseca. Wir parken im Schatten und erkunden eines der schönsten Dörfer Spaniens, die Brücke über den Bach, die Kirche, zwei Bars, uns gefällt es hier. Leider hat es keinen Strom um die
Astorga, die KathedraleE Bikes aufzuladen.
Di, 10.10.2023Astorga, die Kirche daneben
Ab nach Astorga, parkieren bei der Stierpark Arena und in die Stadt radeln, nur noch mit kleinster Unterstützung, der Akku ist gleich leer. Wir wollen den "Palacio de Gaudi" sehen, aber aus der Weite fällt nur eine Kirche auf, dahin fahren wir. Es ist eine Kathedrale, sie beeindruckt uns, wir bezahlen Eintritt. Wir haben schon viele Kirchen, Kathedralen und Dom's besucht, aber die übertrifft ALLES! Astorga, die KathedraleDie Kathedrale ist riesig und mittendrin ein Chor in einem eigenen, oben offenen Gebäude. Irgendwo kann man das ganze als 360° Panorama-Film mit einer Brille erleben und wenn die Kamera ganz oben an der Decke fliegt und du schaust nach unten, wird dir Bange und schwindlig! Der Prunk der Katholiken ist unglaublich, Gold überall, selbst in den Roben.
Palacio de Gaudi neben Kathedrale
Gleich nebenan steht Gaudis Palast, aber der ist jetzt nur noch schnuggelig, Fotos genügen. Noch ein Apéro an der Sonne und wir radeln zum WoMo. Als ich ankomme, sagt mir mein Display, dass es mich noch genau 0 km unterstützt…
Der angepeilte Stellplatz mit Strom ist so weit ausserhalb León, dass ich anhalte und ein neues Ziel eingebe. Der Camping im Wald ist schattig und ruhig, wir laden die Akku's und chillen.
León, die KathedraleMi, 11.10.2023
León, die KathedraleWir dislozieren auf einen Stellplatz in der Nähe des Zentrums und radeln rein. Auch die hiesige Kathedrale ist beeindruckend, ebenso hoch wie gestern und hat bis ganz oben farbig
Rathaus auf Plaza Marceloleuchtende Fenster.
León, MarktWir sind schon wieder sprachlos. Besuch des Rathauses auf der Plaza Marcelo, auf dem Plaza Mayor, ein Apéro und zurück zum WoMo.
Weiter nach Burgos, unterwegs sehen wir ein Burgos, Paseo del Espolón
Burgos, Arco de Santa MaríaRestaurant mit vielen LKW's, wir essen wunderbar. In Burgos radeln wir durch das Stadttor "Arco de Santa Maria" und sehen die Kathedrale, ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Burgos, die KathedraleWir haben genug schöne
Burgos, die KathedraleGotteshäuser gesehen und sparen die 10 € Eintritt. Lieber ein Apéro in einer Bar davor! Auf dem Plaza Mayor vibriert das Leben, alles ist unterwegs, die
Burgos, Plaza MayorDamen schön gekleidet, die Jugend aufreizend. Es ist wohl das erste Mal, dass wir so spät in einer Stadt verweilen. Die Shops sind offen, Julia findet gar ein Geschenk für die Enkelkinder. Bei der Rückfahrt brauchen wir Licht. Wir verbringen eine ruhige Nacht, wenigstens ich, Julia hat einen leichteren Schlaf.
Bai GorriDo, 12.10.2023
Wir fahren ins Rioja, nach Laguardia. Als ich an Baigorri vorbei fahre, bremse ich und lege den Rückwärtsgang ein. Wir besuchen die Bodega, die schliessen in 3 Minuten und sind unfreundlich, wir gehen wieder. Der vorherige Besuch einer Bodega war angenehmer, wir degustierten nach Herzen und haben genau das bezahlt, das wir getrunken hatten. LaguardiaDer Wein war nicht für uns und wir gingen ohne schlechtes Gewissen. Die teuerste Flasche kostete
Ausblick von Laguardiaum die 90 €! Bei Vega Sicilia fahren wir erst gar nicht rein!
Der Parkplatz in Laguardia ist bereits voll, wir parken halb auf der Strasse. Schönes Dorf mit engen Gassen, wir schlendern durch und gehen schon wieder.
Logroña Logroña heisst die WoMo's willkommen, wir parken unter Schatten
Logroña spendenden Bäumen und radeln ins Zentrum. Bei der ersten Bar essen wir ein Menu, gut aber nicht besonders. Meine Vorspeise und Julia's
Logroña, TapasHauptgang waren lecker. Durch die Calle Portales mit seinen Lauben
Logroña kommen wir auf den Plaza del Mercado und der Kathedrale. Nochmals die Hauptstrasse entlang, die Tapas in den Auslagen der Bars bewundern und schon sind wir wieder bei unseren Bikes.
Es geht Richtung Estella-Lizarra, kurz davor, auf einen Stellplatz in Arróniz, wo wir uns installieren. Ich setz mich gleich in eine Bar und schreib im Schatten den Bericht der letzten zwei Tage.
Estella-LizarraFr, 13.10.2023
Estella-Lizarra gefällt uns nicht, zu gross und kein Parkplatz, wir fahren durch, kaufen ein im Supermarkt und sehen vis-à-vis zu, wie die Pimientos. verarbeitet werden.
Puente la ReinaIn Puente la Reina finden wir einen Parkplatz, besuchen den Markt, auch hier werden Pimientos verarbeitet.
Puente la ReinaApéro in der Altstadt, Brücke ablichten, das wars. Ab nach Jaca, unserem letzten Halt in
kein Wasser im See...Spanien.
Unterwegs halten wir an einem leeren See, "Embalse de Yesa". Julia brät das gereifte Entrecôte, das wir beim letzten Halt gekauft haben, dazu grüner und Tomaten-Salat, Brot und ich mache eine Kräuterbutter an. Alles ist lecker. Ich schiesse noch Fotos von dem leeren Seebecken….
JacaDer Stellplatz in Jaca ist übervoll, aber wir sahen
Jaca, die Zitadellekurz vorher einen anderen, nicht so schönen, da stellen wir uns hin. Mit dem Lift hoch in die Stadt, bummeln, Apéro, Kirchen besuchen und shoppen. Wir suchen die Plaza Mayor, die im Reiseführer abgelichtet war, aber niemand kennt sie! Wir besuchen dafür die Zitadelle.
Sa, 14.10.2023über die Pyrenäen
Heute tragen wir erstmals lange Hosen, es ist kühl. Über die Pyrenäen nach Frankreich. Ich wollte ursprünglich nach Oloron Sainte-Marie, aber das Navi schlägt einen anderen, kürzeren und schnelleren Übergang vor. Es geht erst Richtung Huesca, bevor wir in die Berge hochfahren. Leider hat es viel Verkehr und die Strassen sind eng, jedesmal wenn ein WoMo oder LKW entgegenkommt, muss ich einen Zusammenstoss befürchten, stressig! In der letzten spanischen Stadt kaufen wir noch Steinpilze, im Regen. Wir fahren in einen Tunnel und sind in Frankreich.
ArreauAuf der Fahrt nach Toulouse machen wir eine Pause und essen eine Suppe im WoMo. Heute machen wir keine Apéro-Pause und vertreten uns die Beine, deshalb bin ich wohl müde, will nicht mehr weit fahren. Kurz vor Albi, in Gaillac, peilen wir einen schönen Stellplatz an. Die Steinpilze zum Nachtessen sind lecker, aber leider ein wenig versalzen.
So, 15.10.2023mit der Dash-Cam
Letzte Nacht haben wir die Heizung laufen lassen… Über die Autobahn Richtung Genf. Kurz nach 12 Uhr weist uns das Navi runter, auf die Landstrasse, was uns Recht ist. Hier findet man eher ein Restaurant. Nach kurzer Zeit landen wir in "le Malzieu", einem Dorf, das wir schon zweimal besucht haben. Neuerdings haben die auch einen Stellplatz, aber wir fahren ins Zentrum und parken. Wir gehen ins "Chez Pierrot", Apéro in der Gaststube, Essen im ersten Stock, Schnecken im Rahmkäse, gefolgt von Poulet an einer Krause Glucke-Sauce, einfach nur lecker!
Le Puy en VelayWeiter
Le Puy en Velaydurch die schöne Margeride, das Benzin geht auf Reserve, Reichweite 70 km, nächste Tankstelle auf unserer Route, 50 km. Planänderung, ich fahre auf einen Stellplatz in "Le Puy en Velay",
Le Puy en Velay by nightkurz vorher noch nachtanken. Julia kränkelt und bleibt zu Hause, während ich die Stadt erradle.
Mo, 16.10.2023
Ohne Maut in den Jura, geht leider durch Lyon, aber nur auf der Prost in der PréfectureRingstrasse. Es ist stressig, aber es geht zügig voran. In Bourg en Bresse halten wir und essen in der Bar "Préfecture". Julia bekommt Fisch mit Pommes und Bandnudeln! Ein Missverständnis, sie hat Paté mit Pommes und Salat bestellt und der Kellner hat Pate mit Pommes verstanden… Mein Salade "Auvergne" war jedenfalls gut.
Saint-Point-LacEs geht in den Jura Richtung Pontarlier. In Saint Point Lac, am gleichnamigen See, stellen wir uns hin. Die Sonne scheint, aber es ist kalt.
Di, 17.10.2023
Wir erledigen das Saint-Point-LacSanitäre und fahren heimwärts. über Couvet geht es nach Neuenburg, Biel und auf die Autobahn. Bei der Abzweigung nach Basel wird wieder mal der Verkehr nach Olten umgeleitet, wir fahren über die Landstrasse nach Olten. Beim Asia-Shop in Rickenbach noch schnell Mittagessen und schon sind wir wieder zurück.
4’500 Kilometer in genau 5 Wochen. Geniales Wetter, immer warm ausser den letzten 3-4 Tagen. Es hat sich gelohnt, die Reiseführer der Bibliothek vorher zu studieren und nicht einfach mitzunehmen, so haben wir viel mehr gesehen. Spanien ist nach meinem Gusto, der Wein, das Essen, die Natur und die unendlichen Weiten. Wir kommen wieder!