So, 19.4.2015
Um 5 Uhr 30 die erste Lautsprecher Durchsage, dass es Frühstück gibt. Wir schlafen weiter. Frisch geduscht, mit einem überdurchschnittlichen Wasserstrahl, geht es gegen 7 Uhr Richtung Lago di Bracciano.
Schloss BraccianoWir kaufen ein knuspriges, dunkles Brot, stellen uns am See hin und Frühstücken. Das Brot ist gut aber luftig. Die Fischer stehen hüfttief im Wasser...
RittersaalWir stellen uns auf einen offiziellen Stellplatz, erstmals in diesen Ferien. Strom anschliessen, Zahnbürsten, Kamera-Akku, Velo-Batterien und Computer werden geladen. Mit den Rädern rauf in die Stadt Bracciano, ohne Batterien ginge das nie...
Markt in BraccianoWir schlendern durch den Markt, Julia kauft einen gläsernen Ring, wir besuchen das Schloss, das über der Stadt thront und trinken ein Apero auf der Piazza, das teuerste unserer bisherigen Reise. Rom ist nah...
Zurück auf dem Stellplatz schaut Julia fern, ich schreibe den Bericht und verarbeite die bisherigen Fotos.
Mo, 20.4.2015 Viterbo
Wir fahren dem See entlang, nordwärts nach Viterbo, umfahren den Lago di Vico und staunen in Viterbo. Viel Verkehr, volle Parplätze, alte Ringmauern, scheint interessant zu sein. Mit den Rädern die Stadt erkunden, hier residierten mal Päpste, es gibt auch noch ein mittelalterliches Viertel mit engen Gassen, aber selbst hier hat es Verkehr...
Caffe SchenardiWir essen im Gran Caffe Schenardi, wurde uns empfohlen und das Essen war super, der Wein gut und unter Kaffe Goretta verstehen die einen Espresso mit einem Glas Grappa, 43 €.
SpoletoNordostwärts, an Terni vorbei nach Spoleto. Räder raus und Stadt erkunden, es geht rauf, zum Glück gibt es Rolltreppen, 10 an der Zahl, dann sind wir oben in der Oberstadt. Auf die Burg hoch über der Stadt, unterstützen uns wieder die Räder. Auch diese Stadt weiss zu gefallen, enge, steile Gassen, mit Verkehr. Den Dom erreichen wir über eine grosse Treppe.
TreviZurück beim Wohnmobil entdecken wir einen Parkgruss, den wir einfach mitnehmen, als Souvenir. Nordwärts nach Montefalco, aber bereits in Trevi finden wir einen Stellplatz, hoch oben, in einem Olivenhain mit Blick ins Tal.
Di, 21.4.2015Julia is happy
MontefalcoMontefalco, gratis Stellplatz, aber wir bleiben nur kurz. Auf dem Marsch in die Stadt hoch, machen wir erschöpft einen Halt, zufällig vor einer Enoteca... Wir degustieren 3 Rotweine, alle zu trocken für uns, auch der Sagrantino. Zwei weitere Degustationen mit dem gleichen Resultat lassen uns wegfahren.
TodiTodi ist unser nächstes Ziel, wir fahren über Bastardo, wo wir vor Jahren Olivenöl gekauft hatten, bei einer alten Frau, die wir aber nicht mehr finden. In Todi parkieren wir beim Supermarkt und fahren mit den Rädern hoch. Alle schauen uns ungläubig an, so steil geht es hoch. Fotoshooting und schon geht es wieder bergab.
RapsAuf dem kürzesten Weg nach Orvieto, das ist aber nicht der schnellste. Wir fahren den Poggio Torrone hoch, 600 m und geniessen die Hochebene. Mehrere Mal möchte ich anhalten für die Nacht, aber Julia...
In Orvieto gibt es einen Stellplatz, aber der ist eigentlich für morgen gedacht. Wir fahren südlich, wieder geht es hoch, beim ersten Weinbauern fahren wir nicht rein, beim Zweiten schon. Seit 10 Minuten geschlossen, der Besitzer sitzt mit seinen Angestellten im Schatten, wir fragen wann denn Morgen offen ist und dürfen auf seinem Anwesen übernachten. Neben den Olivenbäumen finden wir ein schönes Plätzchen.
OrvietoMi, 22.4.2015
Der Wein mundet uns nicht, wir kaufen einen süsslichen Weisswein, Olivenöl und einen Grappa. Runter nach Orvieto, auf den Stellplatz, mit der Seilbahn hoch und die Stadt erkunden. Apero auf einer kleinen Piazza, der Prosecco ist gut und der Pecorino passt.
Dom von OrvietoD
Orvietoer Dom ist beeindruckend, von Aussen aber noch viel mehr von Innen. 38 Meter hoch, ausser Säulen gibt es nichts, erinnert uns ein wenig an Toledo. Eine kleine Kapelle auf der Linken, Rechts ein Raum mit wunderschönen Wandmalereien, alles Nackedeis...
die Nackedeis...
Wir suchen eine Restaurantempfehlung des Reiseführers, leider haben Besitzer und Namen gewechselt. Unterwegs sahen wir ein sehr schönes, aber teures Restaurant, da gehen wir jetzt hin, Maurizio. Bistecca FiorentinaWir bestellen je ein Bistecca Fiorentina, zum Glück macht uns der Kellner darauf aufmerksam, dass eines ca. 800 bis 900 Gramm wiegt. Wir bekommen eines über 1 Kilo, dazu Rosmarin-Kartoffeln und Gemüse. Die lokalen Weine haben uns bisher nicht gemundet, wir bestellen eine Flasche Prosecco dazu. Ein Genuss, das Essen und der Sekt aus der Region. Julia nimmt von Ihrer Hälfte noch ein Stück Fleisch nach Hause, das für eine weitere Mahlzeit reicht.
OrvietoSatt geht es weiter durch die schöne Stadt. Mit der Seilbahn wieder hinunter, Räder raus und die saubere Wäsche holen, die wir heute Morgen gebracht haben, 10 €. Stühle raus, auf den Rasen in den Baumschatten, Julia will erst noch Duschen, kein Wasser, im ganzen WoMo nicht, auch der Kochherd zündet nicht, kein Licht im Badezimmer, vor 5 Minuten funktionierte Alles noch. Kein TV, heute ist Champions League... Kurze Zeit später funktioniert alles wieder, ausser dem Wasser.
Do, 23.4.2015
Duschen in der Anlage, 6 km zum Camperverkäufer, neue Wasserpumpe und alles wieder paletti. Nordwärts nach Ficulle, wieder in die Höhe. In Citta di Pieve parken wir und gehen essen.
Das empfohlene Restaurant ist gut versteckt, wir finden es im dritten Anlauf. War wohl mal eine Wohnung. Im ersten Raum essen 14 Personen, den Raum rechts füllen 6 Personen und durch den Raum links zwänge ich mich durch 20 Personen auf das WC, wir bekommen die letzten Plätze. So was wie schwäbische Spätzle mit Zucchini und Rahm für Julia, Spaghetti mit Pesto für mich, beides lecker. Juli überlässt mir einen Teil und ist dann enttäuscht, als es kein Kalbsfleisch mehr gibt und wir direkt ins Dessert übergehen...
Westwärts nach Abbadia San Salvatore wo wir uns neben einem Kinderspielplatz hinstellen. Soll sehenswert sein, aber wohl nur im Winter, wenn hier alles weiss ist. Ich probiere Wein, Kastanienlikör bitter, Grappa mit demselbigen, Salsiccia vom Wildschwein und Pecorino. Die beiden letzten kaufe ich.
Fr, 24.4.2015Oldtimer in San Quirico d'Orcia
Über Castiglione d'Orcia geht es nach San Quirico d'Orcia, wo wir ausserhalb parkieren. Mit den Rädern in die Stadt hoch, sehen in einer Garage Oldtimer Motorräder und sprechen mit dem Besitzer. Zündapp mit Seitenwagen, ich muss an "la grande Bouffe" denken. Bianchi, Moto Guzzi, usw. Stehen herum. Morgen sei Fest, dann werden diese alle vorgeführt, meint er und gibt uns einen Festkalender. Das beginnt ja schon heute...
Strassemusikanten in San Quirico d'OrciaDas Dorf ist schön aber total auf Tourismus ausgerichtet. Nach dem ausgiebigen Frühstück haben wir noch nicht Hunger und lassen die vom Guide Michelin ausgezeichnete Trattoria in Ruhe.
ProstIm Rathaus hat die Ausstellung begonnen, für 5 € bekommt jeder ein schönes Glas, wir probieren bei ca. 20 Produzenten Wein... Kräftig aber nicht zu trocken begehren wir, nur wenige haben das. Wenn ein Wein gut ist, kostet er 20 €, zwei bis drei munden, sind aber das Geld nicht wert. Wir kaufen 3 Flaschen guten Sekt, degustieren auch noch Käse, Salsiccia und Salami und haben gegessen.
PienzaOstwärts nach Pienza, endlich die Toskana wie wir sie lieben. Schöne Häuser auf einem Hügel, die Zufahrt von Zypressen gesäumt. In Pienza erkunden wir wieder das historische Zentrum, das wir über einen Panoramaweg erreichen. Die Aussicht ist atemberaubend. Schönes Zentrum, auch hier auf Abriss getrimmt. Apero in der Sonne, mit Aussicht.
Nordwärts nach Torrita di Siena nach Sinalunga, wo wir parken, neben einem Kinderspielplatz. Julia bleibt, ich erkunde das Zentrum alleine. Auf der grossen Piazza genehmige ich mir ein Kaffe goretto Grappa, Fotoshooting und schon bin ich wieder zurück. Julia macht Lammsteak, Brägele und Erbsen, lecker, auch der Rocca Rubia.
Sa, 25.4.2015Zypressen
Westwärts nach Asciano, zum nächsten Supermercato, der ist geschlossen, Samstag 10 Uhr... Heute ist Nationalfeiertag, klären uns Franzosen aus der Partnerstadt auf, alle Geschäfte sind geschlossen. Über "die Krete", das schönste Stück Toskana das ich kenne, nach Siena. Es gibt 2 Stellplätze, beide kosten 20 €. Wir fahren weiter.
Wir fahren wieder südwärts nach Roccastrada, über eine Strasse die auf der Karte grün gezeichnet ist, also sehenswert. Nichts als Wald, nicht sehenswert. Irgendwo essen wir, als einzige Gäste. Mein Essen schmeckt lecker, Julia ist enttäuscht. Massa Maritima Massa Maritima erkunden wir mit dem Rad. Wieder nordwärts, auf einer grünen Strasse, wieder nichts. Bei Larderello sehen wir 9 Atomkühltürme innert 3 km. Es nennt sich das Tal des grünen Stroms...
Das letzte Stück Weg nach Volterra ist endlich wieder schön. Diesen "grünen" Abstecher in den Süden hätten wir uns sparen können. Volterra erreichen wir kurz vor 18 Uhr. Der Stellplatz kostet 10 € pro Tag, der Offizielle sagt mir, das sei für 24 Stunden, das Ticket sagt, ich hätte für 2 Stunden bezahlt...
So, 26.4.2015Volterra
Die Treppe hoch in die Stadt, ich bin tropfnass, auch ohne Regen. Schönes Kaff, war schon mal hier. Julia kauft Focaccia. Zwei Prosecci in einem schönen Kaffee und schon sind wir wieder unten, ohne Strafzettel.
Colle di Val ElisaWestwärts nach Colle di Val Elisa, wo wir wieder rumspazieren. Nicht schlecht, einfach mehr heruntergekommen. In Poggibonso finden wir einen Supermarkt mit riesiger Auswahl, wurde teuer... Nordwärts nach Certaldo, das wir bereits kennen. Es ist schon spät und beim Sportplatz stellen er.mwir uns hin. Der Himmel öffnet alle Schleusen, ich kann Grönemeier kaum noch hören. Der Bogenwettkampf wurde unterbrochen, Alle stehen im Zelt. Wir essen eine Focaccia und geniessen die Wärme und Geborgenheit im WoMo.
Über die Schnellstrasse FI-PI-LI (FIrenze-PIsa-LIvorno) kommen wir bei Viareggio wieder ans Meer. Julia zieht es als Insulanerin immer wieder dahin, mit aller Macht. Natürlich gibt es am Meer keinen Stellplatz, alles Privatstrand, alles abgesperrt. In der Nähe von Forte dei Marmi fliesst ein Fluss ins Meer. Am Flussufer stellen wir uns auf einen Parkplatz. Julia kocht ein indisches Hühner-Gericht mit ausgezeichneter Fertigsauce, lecker. Gladbach schlägt Wolfsburg und ist wieder auf Champions League Kurs.
Mo, 27.4.2015Porto Venere
Es regnet, dabei ist für heute als Überführungsetappe, eine Küstenfahrt angedacht. La Spezia, Cinque Terre, Genua, Savona, Piemont. Erst fahren wir in die Sackgasse,zum südlichsten Punkt der Cinque Terre, Porto Venere. WoMo's müssen weit oberhalb parkieren, die Räder wären angesagt, aber es regnet. Zurück nach la Spezia und die Cinque Terre hoch. Als wir durch den Tunnel auf die Meeresseite kommen, sehen wir nichts als ... Nebel.
Cinque TerreAuf engen Strassen geht es in die Höhe, ich sehe keine 20 m weit. Was machen wir hier ohne Aussicht? Auf halber Strecke bei Vernazza ist die Strasse gesperrt, es geht nicht mehr weiter, alles zurück nach la Spezia... Irgendwo können wir parkieren und im Dorf genehmigen wir uns ein Antipasto und lokalen Wein. Ein Erdrutsch im Jahre 2011 hat die Strasse unpassierbar gemacht, aber in 2 Monaten soll der Giro d'Italia hier durchkommen.
Auf der Umfahrung der Cinque Terre stechen wir kurz vor Sestri Levante ans Meer runter und landen in Deiva Marina, wo wir uns auf einen Parkplatz neben einen Belgier stellen, leider nicht am Meer. JuLia hat kalt, wir heizen, 5 Minuten, dann geht die zweite, die letzte Gasflasche aus... Wir kochen Wasser mit der Grill-Gasflsche und essen ein fixes Nudelgericht.
Di, 28.4.2015
Ohne Duschen und ohne Frühstück nach Sestri Levante. Obwohl eine Tafel eine Maximalbreite von 1.80 anzeigt, passen wir mit unseren 2.15 bestens durch jedes Tunnel. Wir parken beim Hafen und ich bestelle in einer Bar warme Panini. Frühstück mit Meerblick.
Tessiner SeenlandschaftWeiter der Küste entlang bis Chiavari, dann fahren wir auf die Autobahn. Wir umfahren Genua, die Hügel und gehen erst bei Alessandria verlassen wir die Autobahn wieder, mit 8 € 50 sehr günstig. In Ponte Tresa kaufen wir Gas und über Lugano nach Porlezza, zum Apero.
Unser Stellplatz in Pianello dell Lario Nach Menaggio fahren wir, Richtung oberes Comersee Ende und in Pianello dell Lario stellen wir uns auf einen Parkplatz mit Seeblick.
Dämmerung in Pianello dell Lario Ein langer Spaziergang dem See entlang, ein dunkles Bier von Moretti, Julia kocht Tagliatelle mit Speck, Rind, Rahm und Butterbohnen, ich bin happy. Dortmund schlägt Bayern im Pokal-Halbfinale.
letztes Apéro am WasserMi, 29.4.2015
Bei Sonnenschein geht es ans obere Ende des Comersee's. Wir nehmen ein Apero im Sonnenschein. Über den Splügenpass wollen wir, aber das GPS lotst uns über den Malojapass. Schnee so weit das Auge reicht. Rückkehr in die Schweiz...In Silvaplana ändern wir unsere ursprüngliche Absicht und fahren schon heute nach Hause, leider über Zürich...
Baden im Meer, aber auch Schnee, wir haben viel Schönes erlebt, Sardinien hat sich von seiner schönen Seite gezeigt. Schade sind in Italien WoMo's nicht willkommen, überall Verbote, die werden in der Nebensaison aber glücklicherweise nicht durchgesetzt.