Wir fahren pünktlich ab. In Kennacraig auf dem Festland fahren wir nur 200 Meter weit und schlafen auf dem Parkplatz.
Sa, 20.7.2019, km 2756
Dem Loch Fyne entlang Richtung Oban. In Lochgilphead sehen wir den Kanal, der die Westküste mit dem Loch verbindet. Ein Boot kommt durch die Schleuse.
Kurz vor Ford biegen wir ab und fahren auf einer Single Track Road einem Loch entlang. Die Strasse führt durch Wälder und gibt keine Blicke aufs Wasser frei, mit Ausnahmen. Erst auf dem letzten Viertel können wir die Ausblicke geniessen.
In Taynuilt finden heute Highland Games statt. Wir fahren natürlich hin. Es ist Zeit zum Essen, Brötchen mit Pulled Pork, Pommes mit Curry Sauce. Julia nimmt nur einen Poulet Burger. Eine Lady wird im alten Taxi vorgefahren und eröffnet die Spiele. Männer machen Wurfspiele, erst mit kleinen Steinen (Kugelstossen?), dann mit einem grossen (Unspunnen?) und zuletzt mit einem in ein Netz eingewickelten (Hammerwerfen?). Kinder rennen um die Wette, es gibt schöne Preise. Mädchen tanzen elegant und alles wird vom Dudelsackspiel begleitet. Noch bevor der Baumstamm geworfen wird, ziehen wir weiter.
Oban lassen wir aus und fahren Richtung Fort William. Am Loch Leven biegen wir nochmal ab und fahren nach Glencoe. Wir sehen einen Camping Platz und lassen uns früh nieder. Julia geht gleich die Wäsche waschen, ich lade den Computer auf und kann endlich die Foto-Speicherkarte wieder frei machen.
Wir setzen uns in die Sonne und geniessen die Kühle. Zu Hause soll es ja wieder 30 Grad werden… Als die Sonne verschwindet, müssen wir rein.
So, 21.7.2019, km 2910
Es nieselt, wir frühstücken drinnen. Die französchischen Nachbarn im Kleinwagen, kommen erst raus als es trocknet. Julia will nicht auf die äusseren Hebriden, dann verzichte ich auf die Isle of Skye und plane neu.
Wir umrunden den See, pardon das Loch. Die Ausblicke sind immer wieder schön.
Zurück auf der Haupstrasse geht es nach Fort William und gleich weiter Richtung Inverness. Kurz nach Loch Lochry biegen wir ab Richtung Isle of Skye. Die nächsten 50 km sind beeindruckend, atemberaubend. Das Tal heisst Glen Shiel, Hügel links und rechts der Strasse, im satten Grün, ohne Bäume. Alles ist verhangen und nass und trotzdem so schön.
Wir besuchen schnell Eilean Donan Castle und kurz vor der Brücke nach Skye biegen wir nordwärts ab. Ich habe gestern wenig geschlafen und bin müde. In Stromeferry finden wir bereits um 16 Uhr einen Stellplatz mit super Aussicht auf Loch Carron.
Mo, 22.7.2019, km 3043
Dritter Tag Regen, zweiter nacheinander. Wir fahren auf der Küstenstrasse, als wir nach Applecross abbiegen wollen, wird die Strasse sehr eng, wir lassen es sein, nehmen die Abkürzung. Die Gegend ist wunderschön, schade haben wir keine Sonnenstrahlen. Wir schiessen nur selten Fotos, delegieren an die Dash Cam. Shieldaig gefällt uns besonders.
Mittagessen in der Wildnis, eine Büchse Heinz Tomatensuppe. Leider ist es zu windig für Julia’s Lieblingssendung. Später halten wir für ein Thé und ein Stuck Apfelkuchen.
Kurz vor Dundonnell stellen wir uns auf ein Camping. Wunderbarer Blick auf das Loch. Wir haben Strom und bezahlen 20£.
Do, 23.7.2019, km 3212
Die Sonne scheint, endlich wieder. Es geht Richtung Ullapool, durch eine echt schöne Gegend. Ullapool hat sich nicht gross verändert, immer noch sehr tourisitsch. Wir sehen das Haus, in dem wir vor 12 Jahren unser B&B bezogen haben.
Wir kaufen ein in Tesco, wo ich zufällig Anselm Christen treffe, einen Wegbegleiter aus der Migros Bern und MGB. Mittagessen in einem Pub und dann geht es nordwärts.
Die Eindrücke sind überwältigend, Natur pur. Vor zwölf Jahren habe ich die letzten 30 km, weder links noch rechts geschaut, habe mein Motorrad einfach nach Ullapool dirigiert, ohne weitere Eindrücke aufzunehmen, mein Speicher war erstmals voll, übervoll. Heute verstehe ich warum, ich habe nicht mal die Hälfte der Strecke von damals gemacht und mein Speicher ist erneut voll.
Im Westen der Nordküste stellen wir uns auf einen Stellplatz am Meer. Ich spaziere erst an den Strand, bevor wir es uns gemütlich machen.
Mi, 24.7.2019, km 3382
Der Himmel ist verhangen, aber es regnet nicht. Noch nicht. Um 9 Uhr zieht ein Sturm auf. Ich steh unter der Dusche und höre das Duschwasser nicht, so laut prasselt der Regen aufs Dach. Ich arbeite am PC, bearbeite die Bilder und mache mir Sorgen. Das WoMo biegt sich nach allen Seiten, vom Winde gepeitscht.
Als der Regen aufhört, montieren wir ab, erledigen alles und fahren ostwärts. Kaum unterwegs hellt es auf und die Sonne zeigt sich. Die Strasse führt über das Meer nach Tongue. Wir kaufen Kleinigkeiten ein.
Der östliche Teil der Nordküste ist auch schön, kommt aber bei weitem nicht an den östlichen Teil heran. In Skerray fahren wir zum Hafen, essen Melone mit Rohschinken. Je näher wir Thurso kommen, desto bevölkter wird die Gegend. Thurso selber ist eine richtige Stadt.
Wir fahren nach John O’Groats, den nordöstlichsten Punkt von Grossbritannien. Parkieren, schlendern, wir überlegen kurz ob wir die Fähre nach Orkney nehmen, lassen es aber. Südwärts an der Ostküste, bis wir kurz vor Wick bei einem Leuchtturm übernachten.
Übrigens liegt die Temperatur im tiefen Zwanziger Bereich, weit entfernt von der Hitze zu Hause, richtig angenehm…
Do, 25.7.2019, km 3474
Als erstes wandere ich zur Schlossruine Castle Sinclair. Der heutige Anblick lässt erahnen, wie beeindruckend es früher war. In Wick besuche ich wieder einmal eine Whisky Distillery, „Old Pulteney“. Der Whisky hat wirklich Meer-Aromen, ich kaufe den 12 jährigen.
Der Weg südwärts ist schön, aber nichts spektakuläres. Wir schiessen kaum Fotos. In Helmsdale parken wir am Hafen und schlendern herum.
Als wir von weitem ein Schloss sehen, biegen wir ab. Wir besuchen Schloss Dunrobin. Ein kleines Anliegen am Meer, mit einem kleinen Garten, wir überlegen uns, das zu erwerben… Zwei Stunden geniessen wir, bevor wir weiterfahren.
In Littleferry soll es einen schönen Stellplatz geben. Wir fahren einem Golfkurs, einer schönen Bucht entlang und enden in einer anderen Bucht. Wir stellen uns hinter die Dünen. Auf einem Spaziergang erfahre ich, dass bei Ebbe viele Robben zu sehen sind, 21:30 oder morgen 9:30. Julia kocht Stir Fry mit Lamm.
Fr, 26.7.2019, km 3690
Julia war gestern Abend noch am Meer und wir versuchen es heute Morgen wieder, aber da ist weit und breit keine Robbe in Sicht.
Wir verlassen den SP und fahren nach Dornoch, wobei wir die Küstenstrasse nehmen. Auf einmal ruft Julia „da“ und auf einer Sandbank sitzen ca. 20 Robben. Wir steigen aus und sehen noch einige, viel näher bei uns. Als Julia den Feldstecher holt, sehen wir Hunderte… überall verteilt.
Der Camping in Dornoch hat noch freie Plätze, aber keine mit Strom. Schade, das Kaff hat uns gefallen, aber wir fahren weiter. Vor zwölf Jahren hat sich die Route Lairg Tongue in mein Hirn eingebrannt und ich fahre sie jetzt nochmals.
In Lairg gehen wir in den „Pier Inn“, das beste Restaurant der Gegend (Tripadvisor). Seafood Salad für mich, Chicken Cajun für Julia. Wir essen gut, an einem idyllischen Ort am Loch, nur die Enten stören mich, spätestens nachden sie mich zweimal gepickt haben…
Die Strasse nach Tongue ist einfach nur schön, wilde Gegend ohne Zivilisation, mit einer Ausnahme. Zwei Häuser kommen näher, ein Bauernhof und ein Pub. Da wird die Nachbarschaft noch gepflegt…
Jetzt fahren wir eine Strecke die wir vor ein par Tagen in der anderen Richtungen zurückgelegt haben. Ein kurzer Abstecher nach Kinlochbervie bringt Abwechslung und ein Drink in der „Old School“ erst recht.
In Laxford Bridge biegen wir ostwärts ab und fahren wieder Richtun Lairg. Auch dieses Tal ist wunderschön, wir sind einfach nur begeistert vom Norden. Ich bin müde und wir halten an einem Loch. Später stellen sich noch zwei Franzosen zu uns.
Sa, 27.7.2019, km 3822
Wir fahren dem Loch Shin entlang nach Lairg. In Bonar Bridge ist das Hotel von damals runtergekommen und das Bistro ist leider geschlossen. Wir sehen einen Wegweiser zur Balblair Distillerie. Die Strasse dahin ist schlecht, nach 5 km kehren wir um, ein Kilometer zu früh, wie sich später herausstellt.
In Dingwall parken wir und erkunden das schöne Kaff. Der Metzger hat gute Ware, leider haben wir schon eingekauft. Beim Inder nehmen wir das Mittagsmenu für 8 £. Meine Vorspeise „Aloo Chaat“ ist schlicht grossartig. Kartoffeln an einer Tomatensauce mit Chilli. Julia’s Hauptgang „Chicken Tikka Masala“ war ähnlich gut und der Rest gut, inkl. der Knobli-Naan und zu dem Preis!
Es ist schon spät und wir fahren noch vor Inverness auf einen Campingplatz. Dreimal stellen wir um, bevor wir endlich Empfang haben. Am Abend zeigt sich gar noch erstmalig die Sonne.
So, 28.7.2019, km 4023
Der Himmel ist verhangen, es nieselt. Wir fahren nach Inverness, finden nicht sofort einen Parkplatz und fahren gleich weiter. Vor 12 Jahren hat mir Loch Ness nicht gefallen, bin gleich wieder weggefahren, diesmal will ich es wissen. Wir umrunden Loch Ness, schiessen Fotos von Urquhart Castle, essen irgendwo am Ufer, aber ohne Sonnenschein ist es auch diesmal nichts besonderes. Der See ist sehr lang, alle Touries halten Ausschau nach Nessie, aber gesehen haben wir ihn nur auf Plakaten.
Weiter Richtung Speyside, als erstes besuchen wir Tomatin mit seiner Distillerie. Speyside ist nicht meine Whisky-Gegend, mit einer Ausnahme. In Carrbridge machen wir einen Fotostop bei der 300 Jahre alten Brücke. Später kommen wir an einem wunderschönen Anwesen vorbei, Chivas. Denen gehört auch Pernod und Ricard!
Wir fahren zu Glenlivet, meiner Ausnahme. Der 12 jährige gehört zu meinen Lieblings Whiskies. Ich versuche verschiedene und der Solero gefällt mir. Das Alter ist nicht angegeben, weil er jung ist, erklärt mir ein pensionierter Verkäufer. Die Share Holder wollen nicht 15 Jahre warten, deshalb muss er schon jung raus…
Es wird Zeit einen Platz für die Nacht zu suchen, wir sind aber erst im dritten Anlauf zufrieden. Auf dem Besucher Parkplatz von Cardhu sind wir zwar alleine, aber doch in der Nähe von Gebäuden, da fühlt sich Julia sicher. Julia freut sich auf ihre englischen Würste, ich esse fleischlos. Da hätte ich doch auch Würste nehmen können, sind die nicht aus Mehl gemacht? Das gibt wieder Krach, wenn Julia das liest…
Mo, 29.7.2019, km 4053
Um 10 Uhr sind wir bereit zum fahren, gehen aber erst rüber in die Distillerie. Ich probiere 3 und kaufe einen, schliesslich haben wir ja gratis übernachtet. Das Benzin geht zur Neige, ich fahre die nächste Tankstelle an. Leider gibt es die nicht mehr. Gleich im nächsten Kaff hat es eine Tankstelle, wird mir versichert und wir finden sie. Die gibt es wirklich noch, hat aber leider heute kein Benzin…
Wir fahren nach Aberlour, tanken, begeben uns auf ein Camping und Julia wäscht eine Maschine, das meiste von mir. Während die Wäsche trocknet, fahren wir mit den Bikes ins Dorf, dem River Spey entlang. Wir müssen nur kurz die Haupstrasse überqueren und dann einem stillgelegten Bahntrassee entlang fahren. Wir besuchen die Distillerie, kaufen aber nichts. Im Pub probiere ich die lokalen Biere und lasse mir vom Bartender einen seiner 300 Wiskies empfehlen. 15 jähriger Glenfarclas überzeugt mich, wird wohl erste Destination morgen.
Di, 30.7.2019, km 4207
Als erstes besuchen wir „Walkers Shortbread“ und kaufen 1,8 kg, nicht nur für uns…
Bei Glenfarclas probiere ich den 21 jährigen, kaufe aber den 15 jährigen von gestern. Es gibt auch Jahrgangs Whiskies, Sarah’s kostet 750 £, Stephen’s leider 5‘500 £. Wir lassen es sein.
Wir fahren über die Cairngorms Hügel nach Ballater, das am Fusse der Grampions Hügel liegt. Eine wunderschöne, karge Gegend. Kurz vor Ballater halten wir, julia wärmt mir eine Suppe und isst ein Sandwich mit ihren Mehlwürmern…
Ballater ist ein schönes Kaff, die Queen ist allgegenwärtig und in wenigen Tagen wird sie wieder vor Ort sein. Ab 1. August kann man Schloss Balmoral nicht mehr besuchen!
Julia hat einen Stellplatz in einem schönen Seitental ausgesucht. Natürlich führt eine Single Track Road dahin. Erst geht es durch Wälder, bevor wir in ein schönes offenes Tal gelangen. Am Loch Muick gehen wir spazieren, sehen viele Wanderer und ebenso viele Gänse. Campers die hier übernachtet haben, konnten bis zu Hundert Hirsche beobachten, am frühen Morgen. Wir aber fahren weiter nach Stonehaven.
Unterwegs versuchen wir verschiedene Parkplätze, aber überall ist „overnight parking“ verboten. In Stonehaven fahren wir in den Hafen, als wir parken wollen, weist uns ein Fischer brüsk weg. Wir zwängen uns in einen normalen Parkplatz. Im „Ship Inn“ reservieren wir erst einen Tisch, in zwei Stunden, vorher geht nichts. Wir nehmen ein Bier und einen Wein, setzen uns an die Front und geniessen. Unsere Gerichte von vor 12 Jahren sind nicht mehr auf der Karte, wir bestellen und essen draussen am Hafen. Leider sind die Muschel ausgegangen, so nehme ich halt eine Bouillabaisse. Als ich mein zweites Bier bestelle, komme ich mit einem Engländer ins Gespräch, er arbeitet für eine Schweizer Firma aus Bubikon… Mein Gericht ist gut, Julia ist nicht begeistert. Noch bevor wir fertig gegessen haben, tröpfelt es, aber wir können in Ruhe die Mahlzeit beenden.
Mi, 31.7.2019, km 4362
Wir fahren früh, solange wir problemlos aus dem engen Parkfeld kommen. Wir verschieben uns an das nördliche Ende der Stadt und stellen uns ans Meer. Frühstück. Frisch gestärkt geht es der Küste entlang nach Arbroath. Wir kaufen Smokies, einen geräucherten Schellfisch (Haddock). Danach kaufen wir im EKZ ein und essen unseren noch warmen Fisch direkt am Meer.
Über Dundee geht es wieder in die „Hügel“. Dunkeld erkunden wir zu Fuss, trinken ein Bier und einen Wein, besuchen verschiedene Shops, Fotoshooting von der Brücke über den River Tay und nehmen noch ein Apéro.
Auf dem Weg nach Pitlochry ziehen schwarze Wolken auf und entleeren sich schon bald. In Pitlochry, bei einer Unterführung, müssen wir durch 30 cm Wasser fahren. Für uns kein Problem, aber die Sportwagen… Der erste Stellplatz ist zu nahe am River Tay, der zweite passt. Vis a vis ist ein Deutscher aus „EM“, im Gespräch erkenne ich den Dialekt, die kommen aus Emmendingen, am Kaiserstuhl.
Do, 1.8.2019, km 4498
Als erstes kommen die Schweizerfähnchen raus und schmücken das WoMo. Dann gibt es einen Abstecher an die Staumauer, die hier in Schottland vermarktet wird, sogar ein „Visitor Center“ mit schöner Aussichtsterrasse gibt es. Wir erkunden Pitlochry, kaufen ein Gilet und zwei T-Shirts für mich.
Wir fahren zum Loch Tummel, Loch Rannoch umrunden wir und essen irgendwo am See Mittag.
In Aberfeldy bummeln wir, kaufen ein und nehmen ein Apéro. Mein Gin mit Orangenzesten finde ich super. Eigentlich wollten wir danach in die Trossachs, aber wir entscheiden uns für einen Camping vor Crianlarich. Julia kocht Lamm mit Brägele und Bohnen, dazu einen australischen Shiraz von Wolf Blass, lecker.
Wir können Julia’s Bruder Mark nicht erreichen, der hat heute Geburtstag.
Fr, 2.8.2019, km 4608
Ich dachte in Callander sind wir vor 12 Jahren spazieren gegangen, aber das Kaff kennen wir nicht. Wir fahren nach Aberfoyle und parken. Einkaufen beim Metzger und im COOP. Sorry, aber es gibt keine Migros. Apéro im Pub und schon geht es weiter hinein in die Trossachs. Wir fahren wieder STR (Single Track Road), es ist eine Sackgasse und geht an verschiedenen Lochs vorbei. In Stronachlachar beim Cafe, essen wir Suppe mit Sandwich und es ist fein.
Ungeplant fahren wir in eine weitere Sackgasse, am Loch Arklet entlang bis nach Inversnaid, am Loch Lomond. Wir sehen rüber, wo wir vor 3 Wochen vorbei gefahren sind.
Alles wieder zurück Richtung Callandar, in der Zwischenzeit wissen wir, dass wir doch genau da spazieren gingen, damals. Es gibt einen Parkplatz bei einem Visitor Center, wo man auch übernachten darf.
Erst kommunizieren wir mit Mark und Bernice auf WhatsApp, die haben erst in 10 Tagen Ferien, dann sind wir sicher nicht mehr in Schottland. Mark sucht nun einen Flug auf den Kontinent, wo wir die Beiden dann treffen.
Später sehen wir Stephen und Astrid mit WhatsApp, die haben auch in einer Woche Ferien und haben auch überlegt uns in Schottland zu besuchen. Mal sehen was sich nun ergibt.
Sa, 3.8.2019, km 4741
Zähneputzen und auf die Räder! Wir wählen einen Mountainbike Trail der zum Stausee und um einen Berg führt. Gehobener Anspruch steht, aber da wir nur zum Stausee und nicht den Berg hoch fahren, sollte es machbar sein, dachte ich. Nach den ersten 300 steilen Metern kehrt Julia um. Ich fahre auf die nächste Anhöhe und als ich sehe wie es weitergeht, kehre auch ich um…
In Callander parken wir und duschen. Stadtbummel, Flohmarkt, einkaufen und Mitagessen. Ich probiere wieder einmal Häggis. Der Häggis kommt vom Metzger, wo wir eben eingekauft haben, er wird mit Salzkartoffeln und einem Wurzelgemüse (Swede) serviert, auf einem Hauch von Whisky-Rahmsauce. Das zweite Mal das ich von Häggis begeistert bin.
Den Weg, den wir vor 12 Jahren gewandert sind, finden wir nicht und dislozieren deshalb an die Westküste. Bridge of Allan, Stirling umfahren wir nur, dafür fahren wir nach Dollar… ein schöner Hügelzug begleitet uns linkerhand. Ab auf die M90 und Edinburg umfahren.
In Prestonpans stellen wir uns an den Strand. Julia putzt und ich schlendere am Strand entlang. Die Promenade führt durchs Wasser, die Jugendlichen vor mir gehen durch, ich gehe zur Haupstrasse hoch, will keine nassen Beine. Im Lidl hat es leider kein Eis mehr und niemand weiss wann Nachschub kommt. Ich geniesse meinen Gin Tonic auch ohne Eis und den wunderschönen Sonnen untergang.
So, 4.8.2019, km 4890
Wir fahren an der Ostküste südwärts. In North Berwick halten wir und schlendern durch einen Park zum Beach. Wir sehen einen Inselfelsen, der ganz weiss ist, von Vögeln und ihrer Hinterlassenschaft. Apéro und weiter.
Über Belhaven, dessen gleichnamiges Bier ich meistens geniesse, kommen wir ins schöne Dunbar. Julia hat Hunger, wir sehen einen Inder, aber finden keinen Parkplatz. In Cockburnspath parken wir, überblicken die Bucht und essen Pies die Julia verbrannt hat…
Kurz vor Berwick upon Tweed biegen wir ins Landesinnere ab und fahren dem Tweed entlang. Kelso erkenne ich sofort wieder! Wir bummeln, kaufen ein und fahren im Regen weiter. Bei Melrose fahren wir zur Dryburgh Abbey und schlafen auf dem Parkplatz.
Mo, 5.8.2019, km 5119
Nebst dem Nordwesten Schottlands, hat sich mir noch ein Tal im Süden im Gedächtnis eingeprägt. Über Selkirk und Yarrow kommen wir nach Saint Mary‘s Loch, wo wir in genau dieses Tal abbiegen und Richtung Tweedmuir fahren. Am Megget Reservoir entlang und die grünen Hügel bewundern, wie frisch gestrichen, ohne einen einzigen Baum, ohne Gestrüpp, höchstens von Bächlein unterbrochen. Die Staumauer ist am falschen Ende als in meinen Erinnerungen, aber als ich zum Talla Reservoir komme, stimmt es wieder, die Staumauer ist kurz vor Tweedsmuir.
In Moffat parkieren wir, erkunden und essen zu Mittag. Lammhaxe für mich, Steak Pie für Julia, beide sind wir happy.
Es geht über Lockerbie nach Gretna Green, das wir beim Hochfahren verpasst haben, zum Glück. Wenn ein Halt auf unserer Reise überflüssig war, dann dieser. Kommerz wo das Auge hinsieht. Überall wo verkauft wird, ist der Eintritt gratis und die Waren total überteuert. Wenn du in die alte Schmiede willst, musst du berappen.